Was ist eine Tabakabhängigkeit?
Manchmal fällt das Loslassen schwer. Das gilt auch fürs Rauchen. Obwohl eigentlich jeder weiß, dass es die Gesundheit schädigt und verschiedene Folgeerkrankungen mit sich bringen kann. Wenn man nicht mehr allein aufhören kann, kann eine Abhängigkeit vorliegen. Das liegt am Nikotin, das im Tabak enthalten ist.
Nikotin wirkt auf verschiedene Vorgänge im Gehirn und Körper. Es mindert z.B. kurzfristig Stress und fördert -auch nur kurzfristig- die Konzentration. Doch es kann genauso den Blutdruck beeinflussen, den Atem beschleunigen und mitunter zu einem höheren Schmerzempfinden und Übelkeit führen.
Aber wie entsteht die Abhängigkeit?
Nikotin führt auf Dauer zu Veränderungen im Gehirn. Über das Belohnungszentrum wird Rauchen als angenehm wahrgenommen und ein Verlangen nach Nikotin ausgelöst, sobald dieses ausbleibt. Je mehr sich der Körper daran gewöhnt, umso mehr wird nach Nikotin verlangt. Zudem wird das Rauchen in bestimmten Situationen eng mit den dabei empfundenen angenehmen Gefühlen verknüpft. Was den Wunsch, genau dann zu rauchen, verstärkt. Deshalb ist es oft schwer, die Abhängigkeit wieder loszuwerden.
Nicht jeder, der ab und zu raucht, ist gleich tabakabhängig. Davon wird dann gesprochen, wenn in den letzten 12 Monaten mindestens 3 der folgenden Anzeichen gleichzeitig bestehen:
- Ein starker Wunsch oder Verlangen zu rauchen
- Der Verlust an Kontrolle, wie viel geraucht wird.
- Entzugserscheinungen bei Verzicht
- Es muss immer mehr geraucht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
- Das Rauchen geht allen Dingen vor.
- Und trotz Wissen um die Schädlichkeit und bereits eingetretener Erkrankungen wird weiter geraucht.
Knapp ein Viertel aller Deutschen raucht. Mehr Männer als Frauen, wobei nur ein Teil als abhängig gilt. Übrigens, die Berufsgruppe mit den meisten Raucherinnen sind: Detektivinnen.
Um eine Tabakabhängigkeit festzustellen, werden Rauchende zu ihrem Konsum befragt und anhand der Kriterien festgestellt, ob eine Sucht vorliegt. Um dann - je nach Wunsch und Bedarf - geeignete Maßnahmen für eine Entwöhnung anzubieten. Die Behandlungsziele sind: Das Rauchen komplett einstellen und Rückfälle verhindern. Denn bei der Tabakentwöhnung besteht ein Rückfallrisiko. So kann es durchaus sein, dass man mehrere Versuche benötigt, um mit dem Rauchen aufzuhören. Das Risiko verringert sich aber, je länger nicht geraucht wird.
Denn, auch wenn es manchmal weh tut: Nur wer komplett loslassen kann, schafft einen sauberen Neustart.
Mehr zum Thema Tabakabhängigkeit finden Sie unter www.stiftung-gesundheitswissen.de
Wissen ist gesund.