Lungenentzündung

Diagnostik

Hohes Fieber und Atembeschwerden können Anzeichen für eine Lungenentzündung sein. Die Betroffenen fühlen sich deutlich krank. Wie und mit welchen Verfahren eine Lungenentzündung festgestellt werden kann, lesen Sie hier.

Wie wird eine Lungenentzündung festgestellt?

Verschiedene Beschwerden können auf eine Lungenentzündung hindeuten: Fieber, Schüttelfrost, Husten und Atemnot können aber auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Zudem gibt es auch Lungenentzündungen, bei denen nicht all diese Beschwerden auftreten. Deshalb sollte man einen Verdacht auf Lungenentzündung ärztlich abklären lassen.

Die Ärztin wird ein Gespräch und eine körperliche Untersuchung durchführen. Im Gespräch erfragt sie die aktuellen Beschwerden, den Erkrankungsbeginn und den bisherigen Verlauf und macht sich des Weiteren ein Bild vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten einschließlich vorliegender Grunderkrankungen.

Bei der körperlichen Untersuchung schaut die Ärztin sich Mund- und Rachenraum an, die Lunge wird abgeklopft und abgehört. So lässt sich z. B. erkennen, ob sich Flüssigkeit im Lungengewebe oder zwischen Lunge und Brustfell eingelagert hat. Außerdem wird sie das Herz abhören, den Puls und den Blutdruck messen. Eine erhöhte Pulsfrequenz, schneller Herzschlag (Tachykardie) oder ein niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie) können auf eine Lungenentzündung hindeuten. Des Weiteren werden die Atemzüge pro Minute gezählt.

Wann erfolgt eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung?

Wenn die ärztliche Untersuchung den Verdacht auf eine Lungenentzündung erhärtet, dann wird bei Erwachsenen der Brustkorb geröntgt. Im Röntgenbild erkennt der Arzt eventuelle Komplikationen einer Lungenentzündung wie zum Beispiel Flüssigkeits- oder Eiteransammlungen in der Lunge oder zwischen Lunge und Brustfell. Ist eine Röntgenuntersuchung nicht möglich, kann man den Brustkorb auch mithilfe von Ultraschall untersuchen. Auch so lassen sich die typischen Veränderungen in der Lunge erkennen.

Wie funktioniert Ultraschall?

Beim Ultraschall machen Schallwellen das Körperinnere sichtbar. Ärzte nutzen das Verfahren zur Früherkennung und Diagnose verschiedener Erkrankungen. Wir zeigen, wie es funktioniert.

Bei Kindern entscheidet der Arzt, die Ärztin anhand der Schwere des Krankheitsbildes, ob eine Röntgenuntersuchung oder andere Untersuchungen angezeigt sind. 

Es gibt noch weitere Untersuchungen, die die Diagnosefindung bei Erwachsenen und Kindern unterstützen können.  

Welche weiteren Untersuchungen gibt es?

Um die Sauerstoffversorgung des Körpers zu beurteilen, wird der Sauerstoffgehalt im Blut durch eine sogenannte Pulsoxymetrie gemessen. Dazu wird ein Clip mit einem Lichtsensor auf den Finger gesteckt. Der Lichtsensor misst den Sauerstoffgehalt des Blutes und gibt Hinweise darauf, wie stark die Lungenfunktion eingeschränkt ist.

Mithilfe einer Blutuntersuchung kann man Anzeichen für eine Entzündung im Blut des Patienten, der Patientin feststellen.

Auch die Krankheitserreger können im Labor bestimmt werden. Diese lassen sich je nach Erregerart und verwendeter Methode im Blut, im abgehusteten Schleim oder im Urin nachweisen. Es ist jedoch nicht immer möglich, den konkreten Erreger zu bestimmen. 

Der Erregernachweis kann dem Arzt bei der Entscheidung helfen, ob eine Antibiotikagabe sinnvoll ist und, wenn ja, welches Antibiotikum am besten geeignet ist.

Unsere Informationen beruhen auf den derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie stellen keine endgültige Bewertung dar. 

Auch wenn Zahlen den Eindruck von Genauigkeit vermitteln, sind sie mit Unsicherheiten verbunden. Denn Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen sind fast immer nur Schätzwerte. Für den einzelnen Menschen lassen sich keine sicheren Vorhersagen treffen.

Unsere Informationen können Ihre gesundheitsbezogenen Entscheidungen unterstützen. Sie ersetzen aber kein persönliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Weitere wichtige Hinweise zu unseren Gesundheitsinformationen finden Sie hier.

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie. S2k-Leitlinie Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (pädiatrische ambulant erworbene Pneumonie, pCAP). AWMF Register Nr. 048-013 [online]. 2017. https://dgpi.de/wp-content/uploads/2018/04/Pneumonie-erworben-KA_S2k-LL_048-013l_Mar2017.pdf [28.10.2022].

Ewig S, Kolditz M, Pletz M, Altiner A, Albrich W, Droemann D, Flick H, Gatemann S, Krüger S, Nehls W, Panning M, Rademacher J, Rohde G, Rupp J, Schaaf B, Heppner H-J, Krause R, Ott S, Welte T, Witzenrath M (2021). Leitlinie Behandlung von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie – Update 2021. 

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Jain S, Williams DJ, Arnold SR, Ampofo K, Bramley AM, Reed C et al. Community-acquired pneumonia requiring hospitalization among U. S. children. N Engl J Med 2015;372(9):835–45.

Autoren
Dr. Martina Albrecht
Martina Albrecht

Dr. Martina Albrecht

Referentin Evidenzbasierte Medizin
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Nastasia Heilemann
Nastasia Heilemann

Nastasia Heilemann

Multimedia-Producerin
Nastasia Heilemann studierte Angewandte Medienwirtschaft mit Schwerpunkt TV-Producing. Für die Gesundheitsinformationen der Stiftung konzipiert sie multimediale Formate und steuert deren Umsetzung.
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Lisa-Marie Ströhlein
Lisa-Marie Ströhlein

Lisa-Marie Ströhlein

Medical Writerin
Lisa-Marie Ströhlein studierte Medizinische Biologie mit dem Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation. Für die Stiftung bereitet sie komplexe medizinische Themen und Inhalte in laienverständlicher Sprache auf.
Wissenschaftliche Beratung:
Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch
Portrait Univ.Ass. Mag.rer.nat. Thomas Semlitsch

Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch

Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch studierte Chemie mit dem Ausbildungsschwerpunkt Biochemie und Zellbiologie der Karl Franzens Universität Graz. Vor seiner Anstellung an der Medizinischen Universität Graz war er mehrere Jahre im Bereich Qualitätsmanagement und als Koordinator klinischer Studien an einer österreichischen Privatklinik tätig und absolvierte 2007 eine Post-Graduate Ausbildung zum Good Laboratory Practice (GLP) -Beauftragten für den Bereich analytisches Labor. Von 2008 bis 2014 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Research Unit „EBM Review Center“ der Medizinischen Universität Graz und von 2011 bis 2014 auch am Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften der Joanneum Research Forschungsgesellschaft tätig. Seit 2015 ist er als Univ. Assistent am Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung im Fachbereich Evidenzbasierte Medizin beschäftigt. Herr Semlitsch ist seit 2018 Fachbereichssprecher der Sektion Österreich und somit Mitglied des erweiternden Vorstands des Deutschen Netzwerks Evidenz basierte Medizin (DNEbM).

Dieser Text wurde ursprünglich am 19.12.2018 erstellt und wird regelmäßig überprüft. Die letzte Aktualisierung aufgrund neuer Erkenntnisse erfolgte am 02.11.2022. Nächste umfassende Überarbeitung: 2025.

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Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformationen lagen keine Interessenkonflikte vor.

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