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Karies & Parodontitis

Wie wird Parodontitis festgestellt?

Anzeichen einer Parodontitis können Zahnärztinnen und Zahnärzte bei einer ganz normalen Kontrolluntersuchung feststellen. Unter Umständen sind weitere Untersuchungen notwendig, um festzustellen, wie weit die Erkrankung schon fortgeschritten ist. Auf dieser Seite lesen Sie, was Sie bei der Untersuchung erwartet.

Wie wird Parodontitis festgestellt?

Bei einer Kontrolluntersuchung untersuchen Zahnärzte und Zahnärztinnen die Zähne, das Zahnfleisch und den Mund insgesamt. Unter anderem kann bei einer Routineuntersuchung der sogenannte Parodontale Screening-Index (PSI) bestimmt werden. Damit lässt sich feststellen, ob eine Parodontitis vorliegt und wie schwer sie gegebenenfalls ist. 

Dabei prüft der Zahnarzt, die Zahnärztin mit einer speziellen Sonde bei jedem Zahn, ob Zahnfleischtaschen vorhanden sind und wenn ja, wie tief diese sind. Dieses Vorgehen nennt man "Sondieren". Die verwendeten Sonden haben ein abgerundetes Ende und eine Längenmarkierung. Mithilfe der Markierung kann die Zahnärztin, der Zahnarzt behutsam prüfen, wie tief die Sonde in eine Zahnfleischtasche reicht. Dies nennt man auch „Sondierungstiefe“. Gelangt die Sonde 3 Millimeter oder noch tiefer in die Zahnfleischtasche hinein, so geht man von Parodontitis aus. Die Kosten für eine PSI-Untersuchung werden alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Gibt es weitere Untersuchungen?

Wenn mehrere Bereiche im Mund von Parodontitis betroffen sind, erfragen Zahnärztinnen und Zahnärzte im Verlauf die Krankengeschichte. Dadurch lassen sich zum Beispiel die Risikofaktoren für Parodontitis besser einschätzen. 

Gefragt wird unter anderem nach:

  • Risikofaktoren für Parodontitis wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Tabakkonsum, bestimmte Medikamente
  • Erkrankungen des Zahnhalteapparats bei Familienmitgliedern
  • Schmerzen oder Vorbehandlungen 

Wenn die Behandlung von Parodontitis ansteht, wird untersucht, wie schwer die Parodontitis vorangeschritten ist – der sogenannte Parodontalstatus wird erhoben. Dazu untersucht man unter anderem, ob die Zahnfleischtaschen nach dem Sondieren bluten und ob und wie stark sich das Zahnfleisch zurückgebildet hat. Der Zahnarzt, die Zahnärztin prüft unter anderem, wie sehr der Zahn schon seinen Halt verloren hat. Eine Röntgenuntersuchung zeigt, ob der Kieferknochen schon geschädigt ist.

Den Zahnarzt besser verstehen: So klappt's

Viele Patienten haben Probleme damit, sich nach einem Arztbesuch an alles zu erinnern, was die Ärztin, der Arzt gesagt hat. Wir geben Tipps, wie Sie es schaffen können, die wichtigen Infos aus dem Gespräch mitzunehmen.
 

Diagnose der Parodontitis: Ihre Fragen an den Zahnarzt

Ihr Zahnarzt, Ihre Zahnärztin hat Parodontitis festgestellt und Sie möchten sich behandeln lassen? Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, Ihre Diagnose und die geplante Behandlung mit Ihrer Zahnärztin, Ihrem Zahnarzt zu besprechen und besser zu verstehen. Sie können auch eigene Notizen einfügen und die Fragen einordnen – je nachdem wie wichtig sie Ihnen sind.

  • Wie weit ist meine Parodontitis schon fortgeschritten?
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  • Ich möchte, dass meine Parodontitis behandelt wird. Was kann ich tun?
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  • Was soll durch die Behandlung bei mir erreicht werden? Was ist das Ziel?
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  • Kann mein Zahnhalteapparat wieder aufgebaut werden?
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  • Muss ich den Antrag auf Behandlung bei meiner Krankenkasse selbst einreichen?
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  • Wie läuft die Parodontitis-Behandlung bei mir ab?
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  • Wie hoch sind der zeitliche und der finanzielle Aufwand bei der Parodontitis-Behandlung?
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Parodontitis: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Je früher der Zahnarzt, die Zahnärztin eine Parodontitis feststellt, umso besser kann sie oft behandelt werden. Lesen Sie hier, wie die Behandlung üblicherweise verläuft und was Sie selbst dazu beitragen können.

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.

Chapple ILC, Mealey BL, van Dyke TE, Bartold PM, Dommisch H, Eickholz P et al. Periodontal health and gingival diseases and conditions on an intact and a reduced periodontium: Consensus report of workgroup 1 of the 2017 World Workshop on the Classification of Periodontal and Peri-Implant Diseases and Conditions. J Periodontol 2018;89Suppl 1:S74–S84.

Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO). PSI – der Parodontale Screening-Index [online]. 2021. https://www.dgparo.de/media/download-53fd7d2c7953d [24.03.2021].

Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). S3-Leitlinie Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III. Die deutsche Implementierung der S3-Leitlinie „Treatment of Stage I–III Periodontitis“ der European Federation of Periodontology (EFP) [AWMF-Registriernummer: 083-043]; 2020.

Gemeinsamer Bundesausschuss. Beschluss über eine Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie) vom 17.12.2020 [online]. https://www.g-ba.de/downloads/39-261-4623/2020-12-17_PAR-RL_Erstfassung.pdf [24.03.2021].

Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche vertragszahnärztliche Versorgung (Behandlungsrichtlinie) [online]. 2021. https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2564/8e00510f856e835fa21df3a01f0314fd/RL-Z_Behandlung_2021-05-06_iK-2021-07-30.pdf  [13.10.2021].

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Einheitlicher Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen gemäß § 87 Abs. 2 und 2h SGB V (BEMA): Anlage A zum Bundesmantelvertrag – Zahnärzte; 2018.

Kinane DF, Stathopoulou PG, Papapanou PN. Periodontal diseases. Nat Rev Dis Primers 2017;3:17038.

Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.

Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.

Erstellt vom Team Stiftung Gesundheitswissen.

Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Falk Schwendicke
Prof. Falk Schwendicke

Prof. Falk Schwendicke

Professor und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Prof. Schwendickes Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen restaurative und präventive Zahnheilkunde, zahnmedizinische Diagnostik und Künstliche Intelligenz sowie Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung und Publik Health. Er hat über 500 Artikel, 200 Abstracts und 30 Buchkapitel verfasst. Prof. Schwendicke wurde mit einer Reihe prestigeträchtiger Auszeichnungen geehrt und ist Gutachter für über 40 Fachzeitschriften. Er leitet Arbeitsgruppen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Weltzahnärzteorganisation FDI, der Internationalen Standardisierungsorganisation ISO und der DIN. Prof. Schwendicke hat Ehrenprofessuren der Universitäten Aarhus (Dänemark) und Chennai (Indien) inne und gehört seit Jahren zu den meistzitierten Forschern weltweit in der Zahnmedizin.

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Erstellt am: 09.05.2023