Anzeichen einer Parodontitis können Zahnärztinnen und Zahnärzte bei einer ganz normalen Kontrolluntersuchung feststellen. Unter Umständen sind weitere Untersuchungen notwendig, um festzustellen, wie weit die Erkrankung schon fortgeschritten ist. Auf dieser Seite lesen Sie, was Sie bei der Untersuchung erwartet.
Bei einer Kontrolluntersuchung untersuchen Zahnärzte und Zahnärztinnen die Zähne, das Zahnfleisch und den Mund insgesamt. Unter anderem kann bei einer Routineuntersuchung der sogenannte Parodontale Screening-Index (PSI) bestimmt werden. Damit lässt sich feststellen, ob eine Parodontitis vorliegt und wie schwer sie gegebenenfalls ist.
Dabei prüft der Zahnarzt, die Zahnärztin mit einer speziellen Sonde bei jedem Zahn, ob Zahnfleischtaschen vorhanden sind und wenn ja, wie tief diese sind. Dieses Vorgehen nennt man "Sondieren". Die verwendeten Sonden haben ein abgerundetes Ende und eine Längenmarkierung. Mithilfe der Markierung kann die Zahnärztin, der Zahnarzt behutsam prüfen, wie tief die Sonde in eine Zahnfleischtasche reicht. Dies nennt man auch „Sondierungstiefe“. Gelangt die Sonde 3 Millimeter oder noch tiefer in die Zahnfleischtasche hinein, so geht man von Parodontitis aus. Die Kosten für eine PSI-Untersuchung werden alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Wenn mehrere Bereiche im Mund von Parodontitis betroffen sind, erfragen Zahnärztinnen und Zahnärzte im Verlauf die Krankengeschichte. Dadurch lassen sich zum Beispiel die Risikofaktoren für Parodontitis besser einschätzen.
Gefragt wird unter anderem nach:
Wenn die Behandlung von Parodontitis ansteht, wird untersucht, wie schwer die Parodontitis vorangeschritten ist – der sogenannte Parodontalstatus wird erhoben. Dazu untersucht man unter anderem, ob die Zahnfleischtaschen nach dem Sondieren bluten und ob und wie stark sich das Zahnfleisch zurückgebildet hat. Der Zahnarzt, die Zahnärztin prüft unter anderem, wie sehr der Zahn schon seinen Halt verloren hat. Eine Röntgenuntersuchung zeigt, ob der Kieferknochen schon geschädigt ist.
Viele Patienten haben Probleme damit, sich nach einem Arztbesuch an alles zu erinnern, was die Ärztin, der Arzt gesagt hat. Wir geben Tipps, wie Sie es schaffen können, die wichtigen Infos aus dem Gespräch mitzunehmen.
Ihr Zahnarzt, Ihre Zahnärztin hat Parodontitis festgestellt und Sie möchten sich behandeln lassen? Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen, Ihre Diagnose und die geplante Behandlung mit Ihrer Zahnärztin, Ihrem Zahnarzt zu besprechen und besser zu verstehen. Sie können auch eigene Notizen einfügen und die Fragen einordnen – je nachdem wie wichtig sie Ihnen sind.
Je früher der Zahnarzt, die Zahnärztin eine Parodontitis feststellt, umso besser kann sie oft behandelt werden. Lesen Sie hier, wie die Behandlung üblicherweise verläuft und was Sie selbst dazu beitragen können.
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Erstellt am: 09.05.2023