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Was sind Disease-Management-Programme?

Wenn eine chronische Erkrankung diagnostiziert wird, haben Patienten und Patientinnen häufig viele Fragen. Plötzlich stehen zahlreiche Arzttermine oder Untersuchungen an und auch im Alltag gilt es, neue Herausforderungen zu meistern. Um die Betroffenen im Umgang mit ihrer Erkrankung besser zu unterstützen, gibt es besondere Behandlungsprogramme: Disease-Management-Programme. Ein Überblick.

Was bedeutet Disease-Management-Programm?

Der Begriff „Disease“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Krankheit“. Ein Disease-Management-Programm (DMP) ist ein spezielles Behandlungsprogramm für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Es dient dazu, Patientinnen und Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung zu unterstützen und die Therapie zu organisieren.

Für wen sind Disease-Management-Programm gedacht?

Disease-Management-Programme (DMP) sind speziell für Menschen mit chronischen Erkrankungen entwickelt worden. „Chronisch“ heißt, dass die Erkrankung nicht geheilt werden kann und voraussichtlich das ganze Leben lang behandelt werden muss. Für welche chronischen Erkrankungen sich ein DMP eignet, wählt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aus. So gibt es Disease-Management-Programme für verschiedene Erkrankungen: 

  • Diabetes mellitus Typ 1
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Brustkrebs
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Asthma bronchiale 
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Für die folgenden Erkrankungen sind weitere DMP in der Entwicklung:

Was sind die Ziele eines solchen Behandlungsprogramms?

Das wichtigste Ziel eines Disease-Management-Programms, ist, den Gesundheitszustand chronisch kranker Menschen zu verbessern und mögliche Folgeschäden zu verhindern. Weiterhin sollen Patientinnen und Patienten durch die Programme im alltäglichen Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützt und geschult werden. Disease-Management-Programme sollen auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachleuten verbessern, die eine Patientin oder einen Patienten betreuen. So sollen die Programme verhindern, dass Betroffene zu viel, zu wenig oder gar falsch behandelt werden. 

Welche Maßnahmen gehören zum Disease-Management-Programm?

Die speziellen Programme für Menschen mit chronischen Erkrankungen bestehen aus verschiedenen Maßnahmen. Sie alle werden von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt koordiniert:

Der Gesundheitszustand des Patienten, der Patientin wird zu festen regelmäßigen Terminen überprüft. So kann der Arzt, die Ärztin die Behandlung immer aktuell anpassen. Um keinen Termin auszulassen, werden Patientinnen und Patienten regelmäßig daran erinnert.

Um den Umgang mit ihrer Erkrankung zu lernen, können Patientinnen und Patienten an speziellen Schulungen teilnehmen. Dabei lernen sie auch, wie sie aktiv zu ihrer Behandlung beitragen können.

Bei manchen chronischen Erkrankungen müssen bestimmte Organe regelmäßig auf mögliche Folgeschäden untersucht werden. Dafür überweist der behandelnde Arzt, die Ärztin an einen geeigneten Spezialisten. 

Je nach Erkrankung können noch weitere Maßnahmen dazukommen. Auch die Mitarbeit der Patientinnen und Patienten ist gefragt: Sie müssen z. B. Untersuchungstermine vereinbaren und einhalten sowie die Inhalte der Schulungen zu Hause umsetzen. 

Disease-Management-Programm für Diabetes Typ 2

Diabetes Typ 2 begleitet Erkrankte ein Leben lang. Spezielle Schulungen sollen Patientinnen und Patienten dabei helfen, die Erkrankung besser zu bewältigen und im Alltag einen guten Umgang damit zu finden.

Wie kann man an einem Behandlungsprogramm teilnehmen?

Stellt ein Arzt oder eine Ärztin eine Erkrankung fest, für die es ein Disease-Management-Programm (DMP) gibt, kann er oder sie den Patienten für dieses Programm anmelden. Die betroffene Person muss der Teilnahme schriftlich zustimmen. Mit dieser Zustimmung erklärt sie sich bereit, aktiv an der Behandlung mitzuwirken. Zudem erlaubt sie oder er dem Arzt, bestimmte Daten über den Gesundheitszustand an die zuständige Krankenkasse zu übermitteln. Die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden. Patientinnen und Patienten, die ihre Untersuchungen nicht wahrnehmen, scheiden aus dem Programm aus. 

Wo sind Programme für Chroniker geregelt?

Die rechtlichen Grundlagen der Disease-Management-Programme (DMP) sind im Fünften Buch des Sozialgesetzbuchs geregelt. Den Aufbau und die Inhalte legt der Gemeinsame Bundesausschuss fest. Er orientiert sich dabei am aktuellen Stand der Wissenschaft. Für die Umsetzung sind die gesetzlichen Krankenkassen verantwortlich. Sie schließen Verträge mit Ärztinnen und Ärzten oder Krankenhäusern ab, die ihren Patienten und Patientinnen dann die Teilnahme an DMP anbieten können. Die Teilnahme ist für gesetzlich Versicherte kostenlos.

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.

Sozialgesetzbuch (SGB V). § 137f SGB V Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten. [online]. 2020. https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/137f.html [26.02.2021].

Gemeinsamer Bundesausschuss. Disease-Management-Programme. [online]. https://www.g-ba.de/themen/disease-management-programme/ [07.04.2021].

Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). DISEASE-MANAGEMENT-PROGRAMME. [online]. 2020. https://www.kbv.de/html/dmp.php [26.02.2021].

Bundesamt für Soziale Sicherung. DMP – Grundlegende Informationen. [online]. https://www.bundesamtsozialesicherung.de/de/themen/disease-management-programme/dmp-grundlegende-informationen/ [07.04.2021].

Gesundheitsinformation.de. Was sind Disease-Management-Programme (DMP)? [online].
https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-disease-management-programme-dmp.html [26.02.2021].

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Erstellt vom Team Stiftung Gesundheitswissen.

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Erstellt am: 24.08.2021