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Blutspende: So werden Sie Spender

Wenn wir bei einem Unfall viel Blut verlieren, kann die Blutspende Leben retten. Denn Blut ist für den Körper lebensnotwendig und es gibt keinen Ersatz dafür. Umso wichtiger ist es, dass es in Deutschland immer genug Menschen gibt, die freiwillig Blut spenden. Wie man Blutspender wird und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie auf dieser Seite.

Wie wird man Blutspender?

Wenn Sie Blut spenden möchten, gehen Sie einfach zu einem Blutspendedienst in Ihrer Nähe oder vereinbaren einen Termin für die Spende. Dort zeigen Sie nach Aufforderung Ihren Personalausweis vor und geben Ihre persönlichen Daten an. Wenn Sie zum ersten Mal Blut spenden, erhalten Sie im Anschluss einen Blutspendeausweis. Darauf ist unter anderem Ihre Blutgruppe vermerkt. Bitte bringen Sie das Dokument zu allen Folgespenden mit.

Wo kann man Blutspenden?

Wenn Sie einen Blutspendetermin wahrnehmen möchten: Viele Unikliniken, Krankenhäuser, Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, kommunale und private Spendezentren sowie mobile Blutspendedienste bieten die Möglichkeit. Auf dieser Übersichtskarte finden Sie in jedem Bundesland aktuelle Adressen und Kontaktinformationen.

Welche Voraussetzung für die Blutspende müssen Blutspender erfüllen?

Wer in Deutschland Blut spenden will, muss mindestens 18 Jahre alt sein und mindestens 50 Kilo wiegen. Vor der Spende findet eine ärztliche Untersuchung statt, bei der der Blutdruck, Puls und Körpertemperatur gemessen wird. Der Arzt, die Ärztin entscheidet, ob jemand zur Blutspende zugelassen wird.

Wie häufig kann ich zur Blutspende?

Zwischen zwei Blutspenden sollte man mindestens 8 Wochen pausieren – besser noch 12 Wochen. Männer dürfen pro Jahr höchstens 3 Liter Blut spenden, Frauen 2 Liter.

Grund für die Beschränkung ist, dass der Körper mit jeder Blutspende Eisen verliert. Es dauert etwa 8 Wochen, bis der natürliche Eisengehalt wieder erreicht ist. Wer mehrmals pro Jahr Blut spendet, kann unter Umständen einen Eisenmangel entwickeln – dieses Risiko besteht vor allem bei Frauen. Um dem vorzubeugen, kann ein Arzt, eine Ärztin vorbeugend Eisentabletten verschreiben.

Bis zu welchem Alter kann ich Blut spenden?

Seit 2023 gibt es für die Blutspende keine Altersgrenze nach oben mehr. Bei Menschen über 60 Jahren sollte jedoch mindestens alle fünf Jahre ärztlich geprüft werden, ob sie noch für fit genug für die Blutspende sind.

Wann darf ich kein Blut spenden?

Unter bestimmten Voraussetzungen können Menschen nicht zur Blutspende zugelassen werden. Ärzte und Ärztinnen können mögliche Blutspender vorübergehend zurückstellen oder dauerhaft ausschließen. Dies soll sowohl den Blutspender schützen als auch die Person, die die Blutspende empfangen wird.

  • Menschen mit schweren Vorerkrankungen, z. B. Herzkrankheiten, Krebs oder Blutgerinnungsstörungen
  • Menschen bei denen eine Infektion mit bestimmten Erregern nachgewiesen wurde, z. B. HIV, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Virus
  • Menschen mit einem Risiko für spongiformen Enzephalopathien. Dabei handelt es sich im übertragbare Erkrankungen, die das Nervensystem allmählich verfallen lassen. Dazu gehören z. B. Menschen, bei denen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit nachgewiesen wurde.
  • Menschen, die eine Transplantation mit tierischen Zellen, Geweben oder Organen erhalten haben.
  • Menschen, die Drogen konsumieren oder Medikamente missbräuchlich einnehmen
  • bei einfachen Infekten, z. B. einer Erkältung
  • bei verschiedenen Infektionskrankheiten wie Hepatitis A oder E
  • bei einem erhöhten Risiko für sexuell übertragbare Erkrankungen haben (z. B. durch wechselnde Sexualpartner)
  • nach fieberhaften Erkrankungen oder Durchfallerkrankungen mit unklarer Ursache
  • nach Aufenthalt in Gebieten mit erhöhtem Infektionsrisiko, z. B. für Malaria oder Zikavirus.
  • Während einer Haft oder kurz nach der Entlassung
  • nach bestimmten Transplantationen oder Operationen
  • nach einer Untersuchung oder Behandlung mit Endoskopen oder Kathetern
  • wenn man Blutprodukte empfangen hat oder Kontakt mit Fremdblut hatte
  • nach einer Akupunktur
  • wenn man sich ein Tattoo oder Piercing hat stechen lassen
  • nach einer zahnärztlicher Behandlung
  • nach bestimmten Impfungen
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • wenn man bestimmte Medikamente einnimmt
  • bei starken Allergiebeschwerden zum Spendetermin
  • bei Alkoholmissbrauch

Was sollte ich am Tag der Blutspende beachten?

Gehen Sie nur zur Blutspende, wenn Sie sich gesund und fit fühlen. Essen und trinken Sie ausreichend und verzichten Sie auf Alkohol. Körperliche Anstrengungen und Sport sollten Sie vor und nach der Blutspende lieber vermeiden.

Wie läuft die Blutspende ab?

Insgesamt sollten Sie für jede Spende etwa eine Stunde Zeit einplanen. Vor jeder Blutspende wird Ihre Spendentauglichkeit festgestellt. Hierfür füllen Sie als möglicher Spender einen Fragebogen über Ihren aktuellen Gesundheitszustand aus. Anschließend findet ein persönliches Gespräch mit dem zuständigen Arzt statt. Die Blutentnahme dauert dann nur rund 10 Minuten. Werden zwischen 450 und 500 Milliliter Blut abgenommen. Anschließend ist eine 20–30-minütige Erholungspause empfehlenswert. Weitere Details zum Ablauf der Blutspende finden Sie hier.

Blutgruppen: Wer kann wem spenden?

Gemäß des „AB0-Systems“ lässt sich Blut in vier Hauptgruppen unterteilen. In Deutschland haben die meisten Menschen die Blutgruppe A (43 Prozent) oder 0 (41 Prozent). Deutlich seltener sind die Blutgruppen B (11 Prozent) und AB (5 Prozent). Darüber hinaus entscheiden winzige Eiweißstrukturen auf den roten Blutkörperchen über den Rhesusfaktor. Bei 85 Prozent der Menschen ist der Rhesusfaktor positiv – bei 15 Prozent negativ. Bei einer Spende sind diese Informationen zunächst unerheblich – bei einer Transfusion hingegen lebenswichtig. Blutgruppe und Rhesusfaktor von Spender und Empfänger müssen zueinander passen. Andernfalls wehrt der Körper des Empfängers die fremden Blutkörper ab. Schlimmstenfalls verklumpt das Blut – was zum Tod führen kann.

Mehr über Blutgruppen erfahren Sie hier.

Warum ist Blut so wichtig?

Blut erfüllt viele wichtige Aufgaben: Über den Blutkreislauf werden Wärme und verschiedene Stoffe über den ganzen Körper verteilt. Die roten Blutkörperchen transportieren den lebenswichtigen Sauerstoff und führen schädliches Kohlendioxid aus den Körperzellen zurück zur Lunge. Weiße Blutkörperchen schützen uns vor Krankheitserregern und Schadstoffen. Im Blutplasma werden Nährstoffe zu den Organen transportiert, Hormone zu ihren Wirkorten und Abfallstoffe zu den Ausscheidungsorganen. Es gibt keinen künstlichen Ersatz, der all diese Aufgaben erfüllen kann.

Was passiert nach der Blutspende mit meinem Blut?

Nach jeder Spende prüfen Labor-Mitarbeiter das entnommene Blut. Sind bestimmte Werte problematisch oder stellen sie Krankheitserreger fest, informieren sie den Spender – auf Wunsch auch dessen Hausarztpraxis – und schließen das gespendete Blut von der Verwendung aus. Entdecken die Experten nichts, ist das Blut bereit für eine Transfusion. In der Regel erhalten Empfänger heutzutage nur die Blutbestandteile, die sie benötigen. Deshalb wird die Vollblutkonserve in rote Blutkörperchen, Blutplasma und Blutplättchen aufgeteilt. Auf diese Weise können mit einer Spende mehrere Patienten versorgt werden. Allerdings ist die Haltbarkeit der Blutbestandteile begrenzt.

Was ist eine Plasmaspende?

Die meisten Menschen machen eine Vollblutspende. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit, nur Teile des Bluts zu spenden.

In diesem Fall wird dem Spender das Blut ebenfalls entnommenen. Mithilfe einer Zentrifuge werden dann bestimmte Teile des Bluts abgesondert. Das restliche Blut wird wieder in den Körper zurückgeleitet. Blutbestandteile, die so gespendet werden können, sind beispielweise:

  • Plasma, der flüssige Teil des Bluts
  • Blutplättchen, die für die Blutgerinnung und das Verschließen von Wunden wichtig sind
  • Rote Blutzellen, die Sauerstoff durch den Körper transportieren
  • Weiße Blutzellen, die u.a. für die Abwehrkräfte des Körpers wichtig sind

Wer benötigt Blutspenden?

Ihre Blutspende kann einem Menschen helfen, der durch einen Unfall oder bei der Geburt eines Babys viel Blut verloren hat. Auch Menschen mit bestimmte Krebserkrankungen, Herz-, Magen- oder Darmkrankheiten benötigen regelmäßig Blutspenden.

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.

Bundesärztekammer. Richtlinie zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Richtlinie Hämotherapie). Gesamtnovelle 2023. 2023. Verfügbar unter: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Themen/Medizin
_und_Ethik/Richtlinie-Haemotherapie-2023_neu2.pdf [05.06.2024].

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Ablauf einer Blut- und Plasmaspende. Verfügbar unter: https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/ablauf-einer-blut-und-plasmaspende/ [05.06.2024].

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Risiken und Nebenwirkungen einer Blutspende. Verfügbar unter: https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/risiken-und-nebenwirkungen/ [05.06.2024].

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Was passiert mit meinem Blut nach der Spende? Verfügbar unter: https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/was-passiert-mit-meinem-blut-nach-der-spende/ [05.06.2024].

Faller A, Schünke M, Der Körper des Menschen. Einführung in Bau und Funktion. 18. Auflage. Stuttgart. Thieme; 2020.

Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.

Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.

Erstellt vom Team Stiftung Gesundheitswissen.

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Erstellt am: 10.06.2024