„Durchbruch in der Demenzforschung“ – „Dieser einfache Trick beugt Alzheimer vor“: Solche oder ähnliche Schlagzeilen sorgen für Aufsehen oder viele Klicks in den Medien. Bei genauer Betrachtung entpuppen sie sich aber häufig als irreführend oder sogar komplett erfunden. Warum gibt es solche Informationen? Und wie kann man Fake News erkennen?
Falsche Informationen können auf unterschiedliche Arten entstehen und nicht immer steckt Ab-sicht dahinter. Manchmal kommen sie zustande, weil ein Journalist, eine Journalistin nicht gründlich recherchiert hat, die Hintergründe der Information nicht versteht oder falsche Schlüsse daraus zieht. Ist eine Information versehentlich falsch oder fehlerhaft, nennt man sie Falschinformation.
Es gibt aber auch Informationen, die mit einer klaren Täuschungsabsicht erstellt und verbreitet wer-den: die sogenannte Desinformation. Die Verfasser solcher Falschnachrichten wollen Leser und Lese-rinnen bewusst in die Irre führen. Zur Desinformation gehören:
Fake News sind eine Form von Desinformation. Es handelt sich um falsche Nachrichten, die echt wirken sollen.
Wie kann man Fake News erkennen?
„Impfen macht krank!“ Solche Schlagzeilen sorgen für Aufsehen und viele Klicks in den Medien. Nicht selten sind solche Informationen aber irreführend, falsch oder sogar komplett erfunden. Wenn eine gezielte Täuschungsabsicht dahintersteckt und die Nachricht so aufgemacht ist, dass sie echt wirkt, spricht man von Fake News. Es ist nicht leicht Fake News zu erkennen - aber es gibt Möglichkeiten, wie sie dennoch entlarvt werden können.
Und Das können Sie tun:
Überprüfen Sie, ob die Meldung im korrekten Zusammenhang wiedergegeben wird. Ob etwa das Datum und die Aktualität des Inhaltes zusammenpassen und auch, ob ein Bild tatsächlich das zeigt, worüber berichtet wird.
Überprüfen Sie, wo die Information überall zu finden ist. Wirkt die Nachricht seriös und berichten auch andere Medien darüber?
Gibt es auf der Webseite ein Impressum und wirkt die Internetadresse vertrauenswürdig? Gehen Sie auch sicher, dass die Information durch Quellen belegt ist, auf die Sie zugreifen können und die Sie auch an anderen Stellen wiederfinden. Je weniger dieser Punkte zutreffen, desto kritischer sollten Sie die Information einschätzen. Auch wichtig ist das Erscheinungsbild des Artikels. Viele Rechtschreibfehler, eine reißerische Sprache und eine auffallende Überschrift können bereits auf Fake News hindeuten. Manche Fake News kommen aber auch in besonders seriös und aufwendig gestalteten Webseiten daher. Es ist also Vorsicht geboten. Hinterfragen Sie daher besonders Artikel mit vielversprechenden Aussagen. Vergleichen sie ihn mit anderen, seriösen Quellen und schauen Sie genau, wer die Information verfasst hat.
Wenn Sie eine Gesundheitsinformation nicht einordnen können und unsicher sind, sprechen sie Ihren Arzt darauf an.
Denn gemeinsam erkennen Sie Fake News schneller!
Wissen ist gesund.
Auf den ersten Blick ist oft nicht einfach zu erkennen, ob eine Information wahr oder falsch ist. Daher ist es wichtig, sich genau anzuschauen, woher die Nachricht kommt und mit welcher Absicht sie erstellt wurde.
Die folgende Checkliste kann dabei helfen, eine Information auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Sie basiert auf einer Liste des Initiativbüros „Gutes Aufwachsen mit Medien “.
Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung beschreibt folgende Merkmale von Desinformation:
Desinformation kann enormen Schaden sowohl für Einzelpersonen als auch für die Gesellschaft anrichten. Am Beispiel Gesundheit kann der Schaden beispielsweise so aussehen:
Es ist möglich, Desinformation zu stoppen. Dafür ist es wichtig, dass wir Informationen generell nicht einfach blind vertrauen oder sie sogar noch weiterverbreiten. Das Presse- und Informations-amt der Bundesregierung gibt Hinweise zum richtigen Umgang mit fragwürdigen Informationen.
Privatpersonen verbreiten falsche Informationen oder Bilder oft ohne böse Absicht weiter. Sie halten die Information für wahr und schicken sie aus Sorge an andere. Dies kann Verunsicherung oder Panik auslösen.
Bevor Sie eine Meldung weitergeben, sollten Sie prüfen, ob sie Merkmale von Desinformation aufweist.
Um eine Information auf ihre Wahrheit hin zu prüfen, ist es sinnvoll, verdächtige Schlagwörter aus dem Text zusammen mit dem Wort „Faktencheck“ in eine Suchmaschine einzugeben. Öffentlich-rechtliche Medien und andere unabhängige Organisationen prüfen einzelne Falschmeldungen und stellen sie richtig. Auf den Internetseiten kann man gezielt nach falschen Meldungen suchen. Ein Beispiel dafür ist das unabhängige Recherchezentrum „Correctiv“ (https://correctiv.org/). Es dokumentiert und analysiert aktuelle und international kursierende falsche Informationen. Auch der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) listet auf seiner Internetseite (https://euvsdisinfo.eu/) aktuelle Fälle von Desinformation auf und widerlegt falsche Behauptungen.
Prüfen Sie, wer eine Nachricht, ein Bild oder Video veröffentlicht hat. Wird ein Klarname genannt, deutet das darauf hin, dass die Website oder der Account, der die Information verbreitet, echt ist. Bei Webseiten können Sie einen Blick auf das Impressum werfen. Hier sollten vollständige Angaben zur verantwortlichen Person und deren Anschrift zu finden sein.
Vergleichen Sie fragliche Inhalte immer mit Informationen von seriösen Anbietern, beispielsweise mit offiziellen Websites von öffentlichen Institutionen.
Mit moderner Technologie lassen sich Bilder täuschend echt fälschen. Solche Fälschungen können Sie mit der Bilderrückwärtssuche überprüfen. Dazu laden Sie eine Bilddatei oder eine URL auf der Seite einer Suchmaschine hoch. Falls bekannt, können Sie auch Hinweise zu Ort und Datum der Veröffentlichung im Netz hinzufügen. So ist beispielsweise auch erkennbar, ob das Bildmaterial aktuell ist oder schon früher, möglicherweise in einem anderen Zusammenhang, zur Anwendung kam.
Wie die Bilderrückwärtssuche genau funktioniert, wird auf der Website von CORRECTIV beschrieben: https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/04/01/so-funktioniert-die-bilderrueckwaertssuche/.
So geht’s:
Google Faktenchecker: eine Suchmaschine, die Artikel auf Richtigkeit überprüft
Verschwörungschecker: ein Fragebogen, mit dem man prüfen kann, ob eine Information Verschwörungserzählungen enthält
Bilderrückwärtssuche: eine Suchmaschine, mit der man die Herkunft von Bildern bestimmen kann, z. B. TinEye oder Google
CORRECTIV: eine deutsche Nachrichten-Webseite mit vielen Faktencheck-Artikeln
Agence France Press (AFP): eine Website, die Nachrichten aus vielen Ländern in verschiedenen Sprachen anbietet
Mimikama: eine Nachrichten-Webseite, die sich auf die Enthüllung von Falschmeldungen konzentriert
Desinformation soll Leser und Leserinnen bewusst in die Irre führen. Menschen, die Desinformation verbreiten, verfolgen damit meistens eigene Ziele. Häufig geht es dabei um persönliche Bereicherung oder politische Einflussnahme.
Ein Beispiel:
Dr. L. Ügenbold verteilt in seiner Praxis Broschüren über sein selbstgebrautes Gedächtnis-Kraft-Extrakt. Man kann es direkt bei ihm in der Praxis erwerben. Die selbst entwickelte Rezeptur soll die Gedächtnisleistung im Alter verbessern und Alzheimer vorbeugen. Dies belegen angeblich zahlreiche Abbildungen und Grafiken sowie Zitate erfolgreich behandelter Patienten und Patientinnen. Die Bro-schüre wirkt seriös und hochwertig. Ihre Inhalte sind jedoch frei erfunden. Dr. L. Ügenbolds Gedächt-nisextrakt wurde nie wissenschaftlich untersucht. Höchstwahrschlich hat es überhaupt keinen Effekt auf das Gedächtnis. Dr. L. Ügenbold nutzt die Angst seiner Patienten vor Alzheimer aus, um Geld zu machen.
Das folgende Beispiel stammt aus einem Faktencheck des Rechercheportals Correctiv.org.
Über bestimmte Kanäle des Messengerdienstes Telegram wurden während der Coronapandemie verstärkt Produkte der Firma Waldkraft beworben: medizinische Wundermittel, die angeblich CO-VID-19 und andere Erkrankungen heilen sollen. Fachleute warnen jedoch davor, diese Mittel selbstständig einzunehmen, da viele von ihnen hochgiftige Stoffe enthalten.
Ein weiteres Beispiel, ebenfalls von Correctiv.org:
Im Jahr 2021 soll Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in einem Facebook-Post eine allgemeine Coronaimpfpflicht für Neugeborene vorgeschlagen haben. Dieser Post sorgte in Teilen der Bevölkerung für große Empörung. Recherchen von Correctiv.org kamen zu dem Ergebnis, dass der Beitrag höchstwahrscheinlich gefälscht ist.
Es ist ein Irrglaube, dass Intelligenz vor Falschmeldungen schützt. Auch Vertrauen, Gefühle und das eigene Weltbild können dazu beitragen, dass wir Desinformation Glauben schenken. So sind wir z. B. weniger kritisch bei der Beurteilung von Informationen, die in unser Weltbild passen.
Oftmals folgen wir im Alltag einfach unserem Bauchgefühl, ohne darüber nachzudenken, ob die uns präsentierten Informationen tatsächlich stimmen können. Oder es kommt zu Flüchtigkeitsfehlern, etwa wenn wir Hinweise in Informationen übersehen, ignorieren, vergessen oder verwechseln. Und: Je häufiger uns eine Information präsentiert wird, desto wahrscheinlich nehmen wir sie als echt wahr. Durch häufiges Wiederholen erscheinen uns Informationen vertrauter und geläufiger, sodass wir eher bereit sind, sie als richtig zu akzeptieren.
Stammt die Information aus einer Quelle, der wir vertrauen? Dann würden wir sie höchstwahrscheinlich nicht infrage stellen. Das gilt vor allem dann, wenn es sich bei der Quelle um eine einflussreiche Person handelt, mit der wir uns identifizieren können, oder um ein Mitglied aus dem Familien- oder Freundeskreis. Außerdem lassen wir uns von einer Information stärker ansprechen, wenn sie uns emotional berührt. Ersteller von Desinformation nutzen das etwa, indem sie versuchen, Angst oder Hoffnung zu erzeugen.
Gezielte Desinformation kann in der Bevölkerung Schaden anrichten . Die Bundesregierung versucht deshalb, dagegen vorzugehen. Ministerien und Behörden analysieren im Rahmen ihrer Zuständigkeit fortlaufend die Nachrichtenlage im Hinblick auf Desinformation. Innerhalb Deutschlands koordiniert das Bundesinnenministerium (BMI) den Umgang damit. Bei internationalen Themen ist das Auswärtige Amt mit den Auslandsvertretungen im engen Austausch und gibt deren Erkenntnisse innerhalb der Bundesregierung weiter.
Um die Verbreitung von Desinformation in den sozialen Netzwerken einzudämmen, wurden auf europäischer und nationaler Ebene Regelungen und Leitlinien festgesetzt. So ermöglicht etwa das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) illegale Inhalte schneller aus dem Netz zu entfernen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Forschungsvorhaben zum Thema Desinformation. Programme wie „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sollen die Medienkompetenz in der Bevölkerung stärken. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien kümmern sich um die Stärkung der Medien- und Nachrichtenkompetenz.
Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.
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Erstellt am: 12.02.2025