Berlin, 30.10.2020 - Mit jedem Herzschlag wird Blut durch unseren Körper gepumpt. Welchen Druck das Blut dabei von innen auf die Blutgefäße ausübt, zeigt der Blutdruck. Er kann Hinweise auf Gesundheit und Krankheit geben. Wir zeigen, wie man den Blutdruck richtig misst.

Man kann den Blutdruck unter unterschiedlichen Bedingungen messen: in Ruhe oder unter Belastung, beim Arzt oder Zuhause, morgens oder abends. Der richtige Zeitpunkt hängt z. B. davon ab, wie sich der Blutdruck im Tagesverlauf entwickelt. Um wirklich aussagekräftige Werte zu bekommen, sollte die Messung deshalb immer zur gleichen Zeit unter gleichen Bedingungen erfolgen.

Was muss ich beachten, wenn ich meinen Blutdruck messe? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

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Unter welchen Bedingungen kann man den Blutdruck messen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die Blutdruckmessung in Ruhe erfolgt gewöhnlich in sitzender Position in einem ruhigen Umfeld. Der Kreislauf sollte sich seit mindestens fünf Minuten im Ruhezustand befinden, bevor die Messung stattfindet. Um zuverlässige Blutdruckwerte zu erhalten, ist es notwendig, mindestens drei Messungen in ein bis zwei Minuten Abstand an beiden Armen vorzunehmen. Ein einmal erhöhter Wert bedeutet nicht unbedingt, dass man krank ist. Bei auffälligen Werten wird an mehreren Tagen gemessen, um die Diagnose zu bestätigen.

Blutdruckwerte können auch unter Belastung, z. B. auf einem Fahrradergometer, erfasst werden. So wird der Blutdruck bei Anstrengung ermittelt. Psychisch bedingte Blutdruckerhöhungen, z.B. durch Aufregung oder Unruhe, haben dann weniger Einfluss auf die Werte. Während körperlicher Belastung steigt der Blutdruck an, wobei der Anstieg des systolischen Blutdruckwerts stärker ausgeprägt ist als der diastolische. Wie stark der Blutdruck bei Belastung ansteigt, hängt u.a. vom Ruheblutdruck, dem Alter, der Gesundheit der Gefäße und dem Gewicht ab. Er ist bei Frauen etwas höher als bei Männern sowie bei Personen, die kein körperliches Training gewohnt sind.

Wie misst der Arzt, die Ärztin meinen Blutdruck? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Bei der Blutdruckmessung unterscheidet man zwischen Selbst- und Fremdmessung. Bei der Fremdmessung wird der Blutdruck von einer anderen Person gemessen, z. B. in der Arztpraxis oder im Krankenhaus. Dort kann der Blutdruck in Ruhe oder unter Belastung überprüft werden. Mit einem speziellen Blutdruck-Messgerät kann auch eine Langzeit-Blutdruckmessung durchgeführt werden. Die Blutdruckmanschette bleibt dabei meist für 24 Stunden am Arm und misst alle 15 bis 30 Minuten den Blutdruck. Um die Ergebnisse besser auswerten zu können, werden dabei alle Aktivitäten des Tages in einem Protokoll festgehalten.

In der Regel wird der Blutdruck indirekt mit Hilfe eines elektronischen Blutdruckmessgeräts oder einer Blutdruckmanschette mit Stethoskop bestimmt. Die intraarterielle (blutige) Blutdruckmessung kommt bei Intensivpatienten oder während Operationen zum Einsatz. Dabei wird ein kleiner Schlauch in eine Schlagader eingeführt und mit einem elektronischen Messgerät verbunden. Die Blutdruckwellen, welche vom Herzen erzeugt werden, werden als Messwerte oder als Kurve auf einem Bildschirm angezeigt. So kann der Blutdruck fortlaufend überwacht werden.

Warum ist es wichtig, seinen Blutdruck zu kennen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Ein zu hoher Blutdruck bleibt lange Zeit unbemerkt, denn Betroffene nehmen Symptome erst spät war. Dabei kann Bluthochdruck ernsthafte Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Wer Bluthochdruck hat, sollte daher seine Werte im Blick behalten. Ein Blutdrucktagebuch kann dabei unterstützen. Auf dieser Basis kann man gemeinsam mit dem Arzt, der Ärztin entscheiden, ob die aktuelle Behandlung erfolgreich ist oder andere Maßnahmen notwendig sind.

> Werte im Blutdruck-Tagebuch festhalten

Welches ist das richtige Blutdruckmessgerät für Zuhause? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Der Blutdruck kann nur mithilfe eines speziellen Gerätes gemessen werden, etwa mit einer klassischen Blutdruckmanschette oder über ein digitales Gerät. Es sollte an die eigenen Bedürfnisse angepasst sein, um ein korrektes Messergebnis zu erhalten. Prinzipiell können Blutdruckgeräte den Blutdruck am Oberarm oder am Handgelenk messen. Die Manschette sollte gut sitzen, um ein genaues Messergebnis ermitteln zu können. Für die Messung zu Hause eignen sich am besten digitale Blutdruckmessgeräte. 

Anhand eines aufgedruckten CE-Kennzeichens und einer vierstelligen Kennnummer lässt sich die Zulassung des Blutdruckmessgeräts als Medizinprodukt erkennen. Eine CE-Kennzeichnung allein reicht jedoch nicht aus, denn viele im Handel erhältliche Messgeräte liefern unzuverlässige Ergebnisse. Daher sollte das Blutdruckmessgerät ebenfalls über ein Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga verfügen. Auf deren Webseite werden Messgeräte mit einem Prüfsiegel aufgelistet. Bei den aktuell von der Deutschen Hochdruckliga empfohlenen und mit einem Prüfsiegel versehenen Blutdruck-Messgeräten handelt es sich um Oberarm-Blutdruckmessgeräte. 

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