Berlin, 14.06.2023 – Ob Lunge, Bauch oder Kopf: Mit einer Computertomographie können Ärzte und Ärztinnen den Körper von innen betrachten. So lassen sich Verletzungen oder Krankheiten aufspüren. Wir erklären, wie die CT funktioniert, wozu es eingesetzt wird und warum es verantwortungsbewusst eingesetzt werden sollte.

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Mithilfe einer Computertomographie, kurz CT, können Arzte und Ärztinnen Bilder vom Inneren des Körpers erstellen. Deshalb zählt die CT zu den sogenannten bildgebenden Untersuchungsverfahren. Beim CT werden Röntgenstrahlen eingesetzt.

Erzeugt werden die Bilder mit einem Computertomographen. Das ist ein Apparat mit einem rotierenden Ring im Inneren, durch den der Patient auf einer Liege hindurchgefahren wird. In dem Ring befindet sich ein Röntgengerät: in der einen Ringhälfte ist die Röntgenröhre und in der anderen das Mess-System (Detektoren).

Der Ring bewegt sich mit der Röntgenröhre kreisförmig um den Patienten herum. Dabei sendet die Röntgenröhre Röntgenstrahlen aus, die die eingestellte Körperregion von allen Seiten durchdringen. Verschiedene Körpergewebe lassen unterschiedlich viele Strahlen hindurch. Nur die Strahlen, die der Körper durchlässt, treffen auf die Detektoren auf der gegenüberliegenden Seite des Rings.

Der Detektor wandelt die eintreffenden Strahlen in elektronische Signale um. Die Signale werden an einen Computer weitergeleitet. Dieser erstellt daraus zweidimensionale Schnittbilder. Je weniger Strahlung ein Körpergewebe hindurchlässt, desto heller erscheint es auf dem Schnittbild. Knochen lassen zum Beispiel nur sehr wenig Röntgenstrahlung durch, weshalb sie auf CT-Bildern hell erscheinen.

Anders als beim konventionellen Röntgen werden bei einer CT viele Bilder nacheinander aufgenommen. Man kann sich das vorstellen, wie ein geschnittenes Brot: Jede Aufnahme bildet eine Scheibe des Körpers ab. Dadurch lassen sich ganze Körperregionen oder Organe genau darstellen. Auch dreidimensionale Bilder von Organen können mithilfe dieser Daten erzeugt werden.

Wozu wird eine Computertomographie eingesetzt? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

CT-Untersuchungen eignen sich besonders bei Notfällen, in denen es schnell gehen muss: So kann die CT bei schweren Unfällen in kürzester Zeit innere Verletzungen, Blutungen oder Knochenbrüche sichtbar machen und eine unverzügliche Behandlung ermöglichen. Auch bei Verdacht auf einen Schlaganfall liefert die CT schnelle Antworten. 

Außerdem spielt die CT in der Krebsdiagnostik eine wichtige Rolle, um Größe und Lage von Tumoren und möglichen Absiedelungen (Metastasen) zu erfassen.

Für wen kommt eine CT-Untersuchung in Frage? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Prinzipiell kann jeder Mensch mit der CT untersucht werden. Allerdings sollte sie nicht unbedacht eingesetzt werden. Denn während der Untersuchung sind Patienten Röntgenstrahlen ausgesetzt. Ein Zuviel an Strahlung kann mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Schwangere sollten sich aufgrund der Strahlenbelastung nur einer CT unterziehen, wenn keine andere Methode in Betracht kommt.

Wenn der Arzt, die Ärztin ein CT empfiehlt, können Sie im Vorfeld fragen, ob vielleicht eine schonendere Methode ohne oder mit geringerer Strahlenbelastung ausreicht. Beispiele dafür sind Ultraschall, Magnetresonanztomografie oder klassisches Röntgen ausreicht.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung bei einer Computertomographie?

Röntgenstrahlen sind sehr energiereich und können in höheren Dosen das Erbgut der Zellen schädigen (6). Dadurch steigt unter anderem das Risiko für Krebserkrankungen begünstigen. Dieses Risiko muss berücksichtigt werden, wenn eine CT-Untersuchung geplant wird.

Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz ist es möglich, dass selbst kleinste Mengen an Strahlung Folgen für die Gesundheit haben.  Unnötige CT-Untersuchungen sollten deshalb vermieden werden.

Die Belastung durch Röntgenstrahlung wird in Milli-Sievert (Sv) angegeben. Wie groß die Strahlenbelastung bei einer Computertomographie ist, hängt unter anderem von der untersuchten Körperregion und vom Gerätetyp ab. Bei einer Schädel-CT liegt sie bei durchschnittlich 2 mSv. Die Belastung bei einer Bauch-CT ist mit durchschnittlich 10 mSv deutlich höher.

Dank technologischer Weiterentwicklungen stehen heute Computertomographen zur Verfügung, die mit geringeren Strahlenmengen auskommen ohne Einbußen in der Bildqualität – etwa durch eine noch kürzere Untersuchungsdauer oder durch Anpassung der Strahlendosis an die zu untersuchende Körperregion.

Wie läuft eine CT-Untersuchung ab? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Zum Untersuchungstag können Sie die Ergebnisse aus vorherigen bildgebenden Untersuchungen mitbringen, z. B. Röntgenaufnahmen, MRT- oder Ultraschallbilder. Hilfreich ist auch ein Röntgenpass, in den alle Röntgen- und CT-Untersuchungen eingetragen werden. Die Ärzte und Ärztinnen können diese Unterlagen als Vergleich nutzen, aber auch, um überflüssige Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Die CT-Untersuchung selbst ist schmerzlos und dauert in der Regel wenige Minuten, in seltenen Fällen bis zu einer halben Stunde. Der Patient wird dazu auf der Liege durch das Gerät gefahren und sollte sich möglichst nicht bewegen.

Wegen der Strahlungsbelastung geht das Personal während der Aufnahme in einen Nebenraum. Über ein Fenster und eine Gegensprechanlage ist der Patient aber jederzeit mit dem Personal in Kontakt. So kann er auch Anweisungen erhalten, wenn er kurz die Luft anhalten soll, damit das Bild nicht „verwackelt“.

Weiterführende Informationen zu CT, Röntgen und Strahlenbelastung sowie einen Röntgenpass finden Sie in dieser Broschüre des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Wozu werden bei einer CT Kontrastmittel benötigt? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Manchmal bekommt man vor der CT ein spezielles Mittel verabreicht, mit Hilfe dessen auf den Bildern stärkere Kontraste entstehen (Kontrastmittel). Dadurch lassen sich verschiedene Gewebestrukturen besser unterscheiden.

Bei der CT sind das meist jodhaltige Kontrastmittel, die über ein Blutgefäß gespritzt werden, oder bariumhaltige Lösungen zum Trinken.

Jodhaltige Kontrastmittel dürfen bei bestimmten Erkrankungen wie Kontrastmittel-Unverträglichkeiten, Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen nicht oder nur mit Vorsicht verabreicht werden. Daher wird der Patient nach Vorerkrankungen, Allergien und seiner aktuellen Medikation gefragt.

Was ist der Unterschied zwischen einer Computertomographie (CT) und einer Magnetresonanztomographie (MRT)?

Während die Schichtaufnahmen bei einer Computertomographie (CT) mithilfe von Röntgenstrahlen erzeugt werden, funktioniert dies bei einer MRT mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Eine Strahlenbelastung gibt es bei einer MRT deshalb nicht. In ihren Möglichkeiten und Einsatzgebieten unterscheiden sich die beiden bildgebenden Verfahren aber erheblich und lassen sich nicht einfach untereinander ersetzen. Welche Untersuchungsmethode angebracht ist, muss der Arzt oder die Ärztin im Einzelfall entscheiden.

Weiterführende Informationsangebote:

Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz zu Nutzen und Risiken von Röntgen und CT:
http://www.bfs.de/DE/themen/ion/anwendung-medizin/diagnostik/ roentgen/roentgen_node.html

Antworten des Radiologienetzes auf häufige Fragen zu bildgebenden Untersuchungen:
https://www.radiologie.de/ihre-haufigsten-fragen-faq/

Quellen Bildnachweis Aktualität der Informationen

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