Berlin, aktualisiert am 26. September 2024 - PCR-, Antikörper- und Antigen-Test: Sie alle haben das Ziel, eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu erkennen. Aber wie unterscheiden sich die einzelnen Corona-Tests und wann kommen sie zum Einsatz?

PCR-Test: der Zuverlässige

Der PCR-Test (Abkürzung für engl. polymerase chain reaction test) verwendet ein biochemisches Verfahren namens Polymerase-Kettenreaktion. Wissenschaftler nutzen dieses Verfahren, um Erbgut zu untersuchen – etwa, ob bestimmte Erbkrankheiten vorliegen. Es kann aber auch eingesetzt werden, um Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien nachzuweisen. Diese enthalten nämlich ebenfalls eine Form von Erbgut. Beim SARS-CoV-2-Virus handelt es sich um eine sogenannte Ribonukleinsäure (kurz: RNA). Beim PCR-Test wird diese RNA vervielfältigt, mit speziellen Farbstoffen angefärbt und so sichtbar gemacht. So kann bestimmt werden, ob und wie viel RNA im Körper eines Menschen vorhanden war. Ein PCR-Test ist ein direkter Nachweis für das Coronavirus SARS-CoV-2. Er erkennt Corona-Infektionen sehr genau und zuverlässig. 

So geht es: Für den PCR-Test wird mit einem Stäbchen eine Probe aus dem Mund, der Nase oder aus dem Rachenraum genommen. Dann wird im Labor mithilfe eines biochemischen Verfahrens (PCR) geprüft, ob diese Probe die RNA des SARS-CoV-2-Virus‘ enthält. Das Testergebnis ist normalerweise nach 24 bis 48 Stunden verfügbar, in dringenden Fällen auch früher.

Antigen-Test: der schnelle Test für den Alltag

Schneller als der PCR-Test ist der Antigen-Test. Dieser wird häufig auch als Schnelltest bezeichnet. Auch der Antigen-Test ist ein direkter Nachweis für das Coronavirus SARS-CoV-2. Das Virus wird anhand bestimmter Eiweiße (sog. Antigene) nachgewiesen. Bei Menschen, die das SARS-CoV-2-Virus in sich tragen, befinden sich diese Eiweiße in Nase, Mund und Rachenraum. Die Funktionsweise eines Antigen-Tests ist ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Es gibt zwei Anzeige-Fenster: Ein Fenster zeigt an, ob der Test funktioniert hat. Das andere Fenster zeigt das Testergebnis. Unterhalb dieser Fenster befindet sich ein Teststreifen mit Antikörpern. Diese Antikörper erkennen die Virus-Eiweiße. Es erscheint dann ein farbiger Strich im zweiten Kontrollfenster. Der Test muss zwar von geschultem Personal durchgeführt werden, eine Analyse im Labor ist aber nicht nötig. Deshalb ist der Antigen-Test alltagstauglicher als der PCR-Test. Dieser muss zur Überprüfung angewendet werden, wenn der Antigen-Test positiv ausfällt.

So geht es: Für den Antigen-Test wird wie beim PCR-Test ein Abstrich aus dem Mund-, oder Rachenraum genommen. Dieser wird auf den Test aufgebracht. Der Test ist positiv, wenn in beiden Anzeige-Fenstern ein farbiger Strich erscheint. Das Ergebnis ist nach wenigen Minuten ablesbar.

Antigen-Selbsttest: der praktische Nachweis für zu Hause

Selbsttests zur Eigenanwendung funktionieren wie Antigen-Schnelltests. Sie sind aber noch einfacher in der Anwendung, damit sie auch von Laien zu Hause angewendet werden können.

So geht es: Bei den meisten Selbsttests ist kein tiefer Nasen- oder Rachenabstrich erforderlich. Die Proben werden z. B. durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich oder im Mundraum entnommen. Das Ergebnis lässt sich nach ca. 15 bis 20 Minuten durch zwei Striche auf dem Sichtfenster ablesen. Ist das Ergebnis positiv, muss es durch einen PCR-Test geprüft werden. Denn die Antigen-Schnelltests zur Selbstanwendung haben im Vergleich zu PCR-Tests eine höhere Fehlerrate.

Die Selbsttests sind in Apotheken, Drogerien und Supermärkten erhältlich. Beim Onlinekauf sollte darauf geachtet werden, dass die Produkte den Test durch das Paul Ehrlich Institut bestanden haben. Das kann auf der entsprechenden Liste des Paul Ehrlich Instituts eingesehen werden.

Antikörper-Test: Nachweis für vergangene Infektionen

Der Antikörper-Test ist kein direkter Nachweis für das Coronavirus. Er eignet sich deshalb nicht, um zu prüfen, ob jemand aktuell infiziert oder ansteckend ist. Dieser Test kann zeigen, ob jemand Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus gebildet hat – also schon einmal mit SARS-CoV-2 infiziert war. Ein positives Ergebnis bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass jemand immun gegen das Virus ist.

Es gibt auch Antikörpertests, mit denen sich die Antikörperkonzentration im Blut (der sogenannte Titer) ermitteln lässt. Allerdings lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen, ab welchem Titer man gegen eine SARS-CoV2-Erkrankung geschützt ist. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass ein hoher Antikörpertiter mit einem hohen Schutz vor schweren Verläufen von COVID-19 einhergeht. Jedoch gibt es bisher keine festgelegten Standards, ab welchem Titer man nicht mehr geschützt ist. Dazu fehlen noch Daten. 

So geht es: Der Testperson wird Blut abgenommen. Im Labor wird das Blut auf eine Testplatte gegeben. Diese Testunterlage trägt spezielle Eiweiße des Virus‘ (Antigene). Sind im Blut Antikörper enthalten, verbinden diese sich mit den Virus-Eiweißen. Durch einen speziellen Farbstoff können die Antikörper nun sichtbar gemacht werden: Antikörper erscheinen gelb. Bis zum Ergebnis dauert es wenige Tage.

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