Berlin, aktualisiert am 10. Juni 2022 – Der tägliche Energiebedarf des Körpers wird durch die Nahrung gedeckt. Dabei gilt es, ausgewogen und in der richtigen Menge zu essen und zu trinken, um dem Körper die benötigte Energie und alle erforderlichen Nährstoffe zuzuführen, ohne überschüssige Pfunde anzusetzen. Aber nicht nur die Menge der Nahrung entscheidet über eine ausreichende Kalorienzufuhr und unser Gewicht, sondern auch ihr Energiewert – das Maß an darin befindlichen Kalorien.
Wie viele Kalorien in einem Lebensmittel stecken, hängt vor allem davon ab, wie „dicht“ die Energie darin ist. Entsprechend reichen bei bestimmten Lebensmitteln bereits kleinere Mengen aus, um den täglichen Energiebedarf zu decken oder auch um zuzunehmen. Von anderen kann man hingegen mehr essen.
So haben beispielsweise Speisen mit einem hohen Wassergehalt, wie Obst und Gemüse, eine geringe Energiedichte und damit wenig Kalorien. Auch sehr ballaststoffreiche Lebensmittel enthalten meist vergleichsweise wenig Kalorien: Dazu gehören zum Beispiel Vollkornbrot oder Vollkornreis oder auch Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen. Die größtenteils unverdaulichen Ballaststoffe in diesen Lebensmitteln bringen der Speise Volumen, aber praktisch keine Energie.
Der Body-Mass-Index, kurz BMI, setzt Gewicht und Größe eines Menschen in Relation. Mit dieser Methode lässt sich schnell bestimmen, ob jemand beispielsweise übergewichtig und damit potenziell höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt ist.
In sehr fetthaltigen Nahrungsmitteln stecken hingegen meist viele Kalorien. Vor allem Speisen mit der Kombination aus Fett und Zucker, zum Beispiel Süßwaren wie Schokolade oder Kuchen, haben eine hohe Energiedichte. Das heißt, diese Lebensmittel enthalten, bezogen auf eine festgelegte Menge, sehr viele Kalorien.
Auch sehr stärkehaltige Lebensmittel, die wenig Ballaststoffe enthalten, können eine hohe Energiedichte aufweisen, etwa geschälter Reis oder Weißbrot. Genauso haben Fertiggerichte oft viele Kalorien, da in ihnen häufig übermäßig viel Fett und Zucker enthalten ist. Viele andere Lebensmittel, wie Ketch-up, Fertigsalatdressings, Fertigsaucen oder Chips, von denen man es aus geschmacklichen Gründen nicht unbedingt erwartet, enthalten Zucker und sind entsprechend kalorienreich.
Und schließlich gehören auch besonders bei Kindern beliebte Getränke wie Cola, Limonaden, Energy-Drinks und Fruchtsäfte zu den energiedichten Lebensmitteln, denn auch sie enthalten viel Zucker.
Dasselbe trifft auch auf Bier, Wein und andere alkoholische Getränke zu. Der Energiewert von Alkohol wird oft unterschätzt. Dabei entfallen auf ein Gramm Alkohol fast genauso viele Kilokalorien (7,1 kcal) wie auf ein Gramm Fett (9,3 kcal). Auch Alkohol, regelmäßig genossen, kann somit zu überschüssigen Pfunden beitragen.
Anders als oft angenommen, sagt der Kaloriengehalt allein noch nichts über den Gesundheitswert eines Lebensmittels aus. So enthält etwa die fettreiche Avocado mit 221 kcal pro 100 Gramm im Vergleich zu anderen Früchten viele Kalorien, gilt jedoch wegen ihres Gehalts an ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen als gesund. Auch Nüsse liefern wertvolle Fette, weisen jedoch auch eine hohe Energiedichte auf.
Angaben zum Energiegehalt (Brennwert) von Lebensmitteln und Getränken und den enthaltenen Nährstoffen findet man zum Beispiel auf den Verpackungen. Seit Dezember 2016 besteht eine Kennzeichnungspflicht für abgepackte Lebensmittel in der EU. Der Energiegehalt kann dabei entweder in Kilokalorien (kcal) oder in Kilojoule (kJ) angegeben sein. Üblicherweise beziehen sich die Angaben auf 100 Gramm oder 100 Milliliter eines Lebensmittels. Um den aufgenommenen Energiegehalt zu berechnen, muss man die jeweils gegessene oder getrunkene Menge berücksichtigen. Kalorien lassen sich dabei ganz einfach in Kilojoule umrechnen und umgekehrt (1 Kilokalorie = 4,184 Kilojoule).
Optimalerweise werden dem Körper täglich nur so viele Kalorien mit der Nahrung zugeführt, wie er auch tatsächlich verbraucht. Mehr darüber, wozu der Körper alles Energie benötigt, wovon der Energiebedarf abhängt und wie Sie Ihren persönlichen täglichen Kalorienbedarf ausrechnen können, erfahren Sie
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland bietet weiterführende Informationen zur Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln in Deutschland und der EU: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/pflichtangaben/lebensmittelkennzeichnung-wichtigsten-vorgaben-lmiv.html
Frei zugängliche Informationen zum Kalorienwert und zur Nährstoffzusammensetzung ausgewählter Lebensmittel (je 100 Gramm bzw. 100 Milliliter) erhalten Interessierte über die Schweizer Nährwertdatenbank des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV der Schweiz: Zur Schweizer Nährwertdatenbank
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Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft: EU-weit einheitliche Lebensmittel-Kennzeichnung [online] https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/pflichtangaben/lebensmittelkennzeichnung-wichtigsten-vorgaben-lmiv.html [06.05.2022]
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE). D-A-C-H Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2. Auflage, 3. Aktualisierte Ausgabe. Bonn 2017.
Heseker H., Heseker B., Nährstoffe in Lebensmitteln, 4. Auflage. Umschau Zeitschriftenverlag, Sulzbach im Taunus 2013.
Raschka C., Ruf S. Sport und Ernährung, 3. Auflage. Thieme, Stuttgart 2017.
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Erstellt am: 27.12.2018