Wer nach Informationen über gesunde Ernährung sucht, wird schnell fündig – und vielleicht überfordert. Es gibt tausende Internetseiten, Bücher, Kurse, Coaches und Programme, die alle mit ihrer Expertise werben. Aber wie erkennt man, welche auf seriösen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen? Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie gute Informationen von falschen Behauptungen und Werbung unterscheiden können.
Ist Schokolade gut für das Herz oder nicht? Ist vegane Ernährung schlecht für das Gehirn? Sind Nudeln ein Dickmacher? Je länger man sich mit dem Thema Ernährung beschäftigt, desto mehr neue und widersprüchliche Informationen bekommt man. Gleichzeitig kommt jede Woche eine neue Diät mit einer neuen Wunderformel um die Ecke, die nicht nur eine schlanke Taille, sondern auch ewiges Leben verspricht. Sie ahnen es: Vieles davon ist Quatsch und Werbung. Doch wie soll man das beurteilen, wenn man nicht gerade Arzt oder Wissenschaftlerin ist?
Zugegeben: Manchmal ist es gar nicht leicht, richtige von falschen Informationen zu unterscheiden. Die folgenden Fragen können dabei helfen, Falschinformationen zu erkennen:
Welche Absichten verfolgt die Information?
Soll die Information dem Leser, der Leserin wirklich nur Wissen vermitteln? Oder könnte sie womöglich noch andere Ziele verfolgen? Manche Informationen sollen Nutzerinnen und Nutzer in die Irre führen. Andere legen es womöglich darauf an, dass Sie sich für einen Newsletter anmelden. Grundsätzlich darf eine Information natürlich zusätzliche Absichten verfolgen – diese sollten aber transparent sein.
Könnte es sich um Werbung handeln?
Bei manchen vermeintlichen Informationen handelt es sich um geschickt verpackte Werbung. Hier lohnt es sich, besonders kritisch zu sein: Wird in der Information dazu angeregt, etwas zu kaufen? Ist die Anzeige für die Diät-Pille wirklich nur zufällig neben der Information abgedruckt? Seriöse Informationen regen nicht zum Kauf bestimmter Produkte oder Marken an.
Wer hat die Information erstellt?
Ist gut erkennbar, wer die Information geschrieben hat? Hat der Verfasser, die Verfasserin ausreichend Fachwissen, um diese Information zu erstellen? In Internetseiten, Zeitungen und Magazinen finden Sie den Namen des Verfassers, der Verfasserin meist über oder unter dem Text. Den Namen des Herausgebers findet man normalerweise im Impressum der Internetseite oder Zeitschrift. Anonyme Informationen sind in der Regel wenig vertrauenswürdig.
Wie aktuell ist die Information?
Auch in der Wissenschaft ändert sich nicht alles von heute auf morgen. Aber natürlich können sich wissenschaftliche Erkenntnisse im Laufe der Jahre verändern. Liegt das Erscheinungsdatum einer Information also schon einige Jahre zurück, kann es sinnvoll sein, auch nach neueren Informationen zu suchen.
Ist die Information neutral formuliert?
Wenn in einer Information von einem Jungbrunnen oder einer Wunderwaffe gegen Bauchspeck die Rede ist, sollte man sehr skeptisch werden. Solche Dinge gibt es in der Regel nicht. Eine gute Information übertreibt und bewertet nicht. Vorsicht ist auch bei sehr konkreten Empfehlungen geboten, z. B. „Essen Sie jeden Tag einen Apfel, um gesund zu bleiben.“ Solche Empfehlungen lassen sich in der Regel nicht wissenschaftlich belegen.
Werden Quellen angegeben?
Gute Informationen geben immer Belege an, aus denen die Inhalte stammen. Gute Quellen für Ernährungs-Informationen sind Studien oder Übersichtsarbeiten, in denen Studienergebnisse zusammengefasst werden. In jedem Fall sollte erkennbar sein, aus welchen Quellen die Informationen stammen. So können Leserinnen und Leser selbst beurteilen, ob sie die Angaben für vertrauenswürdig halten oder nicht.
Die folgende Link-Liste bietet eine Auswahl an vertrauenswürdigen und kostenlosen Internetseiten, auf denen Sie sich zu verschiedenen Ernährungsthemen informieren können:
Eine Studie sagt, Kaffee sei gesund. Die andere behauptet, das Lieblingsgetränk vieler Arbeitnehmer führe zu Bluthochdruck und Herzproblemen. Wie kommt das? Wir haben einen Experten gefragt, warum die Wissenschaft zum Thema Ernährung so wenig konkrete Antworten hat.
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Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (2016). Gute Praxis Gesundheitsinformation. Ein Positionspapier des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e.V. [online] https://www.ebm-netzwerk.de/de/medien/pdf/gpgi_2_20160721.pdf [11.03.2022]
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Erstellt am: 11.06.2022