Schnupfen kommt häufig bei einer Erkältung vor. Im Folgenden erfahren Sie mehr darüber, wie Schnupfen entsteht, welche Formen es gibt und wie man ihn lindern kann.
Schnupfen kommt oft zusammen mit anderen Beschwerden bei Infektionen der oberen Atemwege vor. Solche Erkrankungen, wie zum Beispiel Erkältung, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung, Grippe oder Keuchhusten, werden von Krankheits-Erregern ausgelöst.
Auch allergische Reaktionen, Fremdkörper in der Nase (vor allem bei Kindern) und Vorwölbungen in der Nasenschleimhaut (Nasenpolypen) können einen Schnupfen auslösen. Manche Medikamente verursachen als Nebenwirkung Schnupfen – etwa wenn man Nasenspray über längere Zeit verwendet.
Schnupfen kann entweder allergisch oder nicht allergisch bedingt sein. Nicht allergischer Schnupfen lässt sich unterteilen in den ansteckenden und den nicht ansteckenden. Beim ansteckenden Schnupfen wiederum unterscheidet man zwischen dem über eine kurze Zeit (akut) und dem über längere Zeit bestehenden (chronischen) Schnupfen.
Der ansteckende, akute Schnupfen kann das ganze Jahr über auftreten, verstärkt jedoch im frühen Herbst und im Frühjahr. Er wird von bestimmten Bakterien oder Viren ausgelöst. Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Beschwerden (Inkubationszeit) beträgt nur ein bis zwei Tage. Zu Beginn bildet sich vermehrt Schleim in der Nase. Normaler Nasenschleim ist dünnflüssig und klar. Bei einem Schnupfen kann er sich jedoch verdicken und weißlich aussehen. Abwehrzellen in unserem Körper können dafür sorgen, dass der Nasenschleim eine gelbe bis grünliche Farbe annimmt. Wie lange ein Schnupfen anhält, ist abhängig vom Auslöser. Handelt es sich dabei um Bakterien, dauert er in der Regel mehr als sieben Tage. Ein von Viren verursachter Schnupfen klingt meist früher ab.
Grippe und Erkältung können ähnliche Beschwerden hervorrufen. Sie werden jedoch von unterschiedlichen Viren verursacht. Wie sich die Symptome unterscheiden und welche Merkmale auf eine Grippe hindeuten, erfahren Sie hier.
Der akute Schnupfen kann alleine und ohne weitere Beschwerden auftreten. Meistens beginnt er mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Brennen und Kitzeln in der Nase oder Niesen. Auch das Atmen durch die Nase kann schwerer fallen. Bei einer Erkältung kann der akute Schnupfen von weiteren Beschwerden wie Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Husten begleitet sein. Die Infektion kann vier bis neun Tage andauern und klingt in der Regel von selbst ohne Spätfolgen ab.
Um den Körper beim Gesundwerden zu unterstützen, kann man folgendes tun:
Abschwellende Nasentropfen, -sprays und Nasenspülungen (z. B. mit Kochsalz) erleichtern das Durchatmen. Wenn man sie abends anwendet, können sie das Schlafen erleichtern. Sie sollten aber maximal sieben Tage am Stück genutzt werden, um die empfindliche Nasenschleimhaut nicht zu schädigen.
Nasendusche: Eine Nasenspülung oder Nasendusche mit Kochsalzlösung verflüssigt den Schleim, sodass er besser abfließen kann. Außerdem soll die Spülung die Krankheits-Erreger nach außen befördern. Setzen Sie dieses Hausmittel maximal eine Woche ein, um die empfindliche Nasenschleimhaut nicht zu schädigen. Bei stark entzündeten und vereiterten Nasennebenhöhlen dürfen sie gar keine Nasenspülungen vornehmen. Die Schleimhäute sind dann so geschwollen, dass die Kochsalzlösung möglicherweise nicht mehr richtig abfließen kann.
Wichtig ist, die Nasendusche regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Sonst können sich Bakterien im Spülgefäß ansammeln, die bei Verwendung der Nasendusche in die Atemwege gelangen. Bei sichtbaren Verschmutzungen und Verfärbungen sollte das Gerät gewechselt werden.
Bei Salzwasser-Nasenduschen (und -Nasensprays) bringt man eine größere Menge Salzlösung in die Nase ein. Dies soll Beschwerden bei Infektionen der oberen Atemwege wie Erkältungen, Grippeerkrankungen und Infektionen in Hals, Nase und Nebenhöhlen lindern.
Eine Übersichtsarbeit aus fünf Studien zeigte, dass Nasenspülungen die Beschwerden etwas lindern könnten. Als Nebenwirkungen wurde nur von leichten Beschwerden (Brennen, Reizungen) berichtet; schwerere Nebenwirkungen wurden nicht genannt. Allerdings gab es viele Einschränkungen der Studien, zum Beispiel eine geringe Teilnehmerzahl, Mängel in der Planung und Durchführung und eine geringe Vergleichbarkeit zwischen den Studien.
Aufgrund dieser Einschränkungen und der geringen nachweisbaren Wirksamkeit (Evidenz) lässt sich keine Empfehlung für oder gegen eine Nasenspülung als Standardbehandlung bei akuten Atemwegs-Erkrankungen aussprechen.
Auch für Nasenspülungen bei Kindern gibt es Hinweise, dass sich dadurch die Schnupfenbeschwerden verbessern könnten. Allerdings bedarf es weiterer Untersuchungen, um diese Hinweise zu bestätigen.
Eine sehr kleine randomisiert-kontrollierte Studie hat die Wirkung von Nasenspülungen in Kombination mit Gurgeln untersucht. Die Teilnehmenden hatten Infektionen der oberen Atemwege. Sie spülten und gurgelten zweimal pro Tag. Die Ergebnisse deuten an, dass Gurgeln und Nasenspülungen mit (hypertoner) Kochsalzlösung die Beschwerden verkürzen könnten. Aussagen zu Nebenwirkungen sind nicht möglich. Die Verlässlichkeit dieser Ergebnisse ist jedoch stark eingeschränkt. Es gab nur wenige Teilnehmende. Diese wussten zudem, welche Behandlung sie bekamen, was die Ergebnisse der Studie beeinflusst haben könnte.
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Erstellt am: 02.11.2022