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Erkältung & Grippe

Was hilft gegen Halsschmerzen?

Halsschmerzen kennen die meisten Menschen in Verbindung mit einer Erkältungskrankheit. Was die Beschwerden verursacht, wie lange sie bleiben und was Sie zur Besserung beitragen können, erfahren Sie hier.

Was sind Halsschmerzen?

Halsschmerzen treten meist während einer Erkältung auf. Erkältungen mit Halsentzündungen werden überwiegend von Viren verursacht. Wenn sich die Viren im Rachenraum ausbreiten, kann sich die Schleimhaut im Rachen entzünden und dies führt in der Regel zu Halsschmerzen. Schluckbeschwerden, Halskratzen und Trockenheit im Hals sind ebenfalls typisch dafür. Zusätzlich können die Lymphknoten am Hals anschwellen und druckempfindlich werden.

In manchen Fällen breitet sich die Entzündung auf den Kehlkopf und die Stimmlippen aus. Dann kommt es zu Heiserkeit. Die Stimme klingt dadurch rau und belegt, ist leiser oder kann auch ganz wegbleiben. Halsschmerzen und Heiserkeit sind in der kalten Jahreszeit besonders häufig und treten oft gemeinsam auf.

Welche Formen von Halsschmerzen gibt es?

Halsschmerzen können akut, wiederkehrend oder chronisch auftreten.

  • Die akute Form von Halsschmerzen tritt plötzlich auf. In der Regel gehört sie in der kalten Jahreszeit zu den Beschwerden bei einer Erkältung. Solche Halsschmerzen dauern durchschnittlich eine Woche. Medikamente können die Krankheitsdauer nicht verkürzen. 
  • Treten Halsschmerzen dreimal oder häufiger im Jahr auf, nennt man sie wiederkehrende Halsschmerzen
  • Bei einer Dauer der Beschwerden von mehr als 14 Tagen spricht man von chronischen Halsschmerzen. Die Ursachen hierfür sind oft äußere Einflüsse wie Schadstoffe aus der Umwelt sowie Rauchen, Schnarchen, obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) oder Stimmbelastung und funktionelle Stimmstörungen. Auch eine dauernde niedrige Luftfeuchtigkeit zum Beispiel durch Klimaanlagen kann zu chronischen Halsschmerzen führen. 

Was ist Husten?

Husten und Halsschmerzen können Symptome einer Erkältung sein. Welche Formen von Husten man unterscheidet und was Sie selbst zur Linderung tun können, lesen Sie hier.

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Wie verlaufen die Beschwerden?

Die akuten Halsschmerzen beginnen meist mit einem trockenen Gefühl im Hals, das auch als Kratzen oder Brennen empfunden wird. Man muss sich häufig räuspern und kann schlechter schlucken als sonst. Bald darauf stellen sich die Halsschmerzen ein, die sich beim Schlucken noch verstärken. Akute Halsentzündungen klingen in der Regel nach etwa einer Woche und ohne Folgen wieder ab.

Welche Hausmittel können bei Halsschmerzen helfen?

Wenn man bei einer Entzündung im Rachen Halsschmerzen hat, dann sind in der Regel die Schleimhäute ausgetrocknet. Eine althergebrachte Methode dagegen ist das Gurgeln mit Salzwasser oder mit Kräutertee, zum Beispiel Salbei- oder Kamillentee. Salz und Kamille wird zudem eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

Gurgeln: So geht's

Schritt 1: Wasser erhitzen in einem Topf.
Schritt 1: Wasser erhitzen
Schritt 2: Tee- oder Kräutermischung hinzufügen und abkühlen lassen.
Schritt 2: Tee- oder Kräutermischung hinzufügen und abkühlen lassen
Schritt 3: Mund mit der Flüssigkeit spülen
Schritt 3: Mund mit der Flüssigkeit spülen
Schritt 4: Flüssigkeit gut im Mund verteilen
Schritt 4: Flüssigkeit gut im Mund verteilen
Schritt 5: Flüssigkeit in den Rachenraum laufen lassen und gurgeln
Schritt 5: Flüssigkeit in den Rachenraum laufen lassen und gurgeln
Schritt 6: Nach ein paar Sekunden Flüssigkeit ausspucken und Vorgang wiederholen
Schritt 6: Nach ein paar Sekunden Flüssigkeit ausspucken

Gurgeln: So geht's

Gurgeln: Was sagen Studien?

Es ließ sich wissenschaftlich nicht belegen, dass Gurgeln gegen Halsentzündungen wirkt, da die Wirkstoffe beim Gurgeln nur an die Oberfläche der Schleimhaut kommen. Die Entzündung, die die tieferen Regionen der Schleimhaut betrifft, bleibt davon unberührt.

Das Gurgeln mit grünem Tee oder mit Extrakten davon senkt möglicherweise nicht das Risiko einer Grippeerkrankung. Diese Erkenntnis beruht auf vier Untersuchungen, die ausschließlich in Japan durchgeführt wurden. Die untersuchten Personen gurgelten vor der Grippesaison als vorbeugende Maßnahme gegen die echte Grippe.

Die Ergebnisse einer Studie aus Kanada legen nahe, dass das Gurgeln mit Wasser eine Grippeerkrankung nicht verhindern kann. Es lindert auch nicht das Ausmaß oder die Dauer der Beschwerden bei Grippe.

Eine sehr kleine randomisiert-kontrollierte Studie hat die Wirkung von Nasenspülungen in Kombination mit Gurgeln untersucht. Die Teilnehmenden hatten Infektionen der oberen Atemwege. Sie spülten und gurgelten zweimal pro Tag. Die Ergebnisse deuten an, dass Gurgeln und Nasenspülungen mit (hypertoner) Kochsalzlösung die Beschwerden verkürzen könnten. (Die Lebensqualität scheint dadurch nicht beeinflusst zu werden.) Aussagen zu Nebenwirkungen sind nicht möglich. Die Verlässlichkeit dieser Ergebnisse ist jedoch stark eingeschränkt. Es gab nur wenige Teilnehmende. Diese wussten zudem, welche Behandlung sie bekamen. Dieses Wissen könnte die Ergebnisse der Studie beeinflusst haben.

Halswickel: So geht's

Ein feucht-warmer Halswickel soll die Durchblutung ankurbeln und so den Heilungsprozess bei Halsschmerzen und Heiserkeit unterstützen. Er ist vor allem dann empfehlenswert, wenn die Entzündung schon etwas länger andauert, die Beschwerden also bereits seit ein paar Tagen bestehen. Bei akuter Halsentzündung mit starken Schmerzen kann auch ein kalter Halswickel Linderung verschaffen. Hier wird als innere Schicht ein mit kühlem Wasser getränktes Tuch für 20 bis 40 Minuten umgelegt. 

Schritt 1: Ein Halswickel eignet sich besonders gut bei Kälteempfindlichkeit
Schritt 1: Ein Halswickel eignet sich besonders gut bei Kälteempfindlichkeit
Schritt 2: Schüssel mit warmem Wasser und Tuch bereit legen
Schritt 2: Schüssel mit warmem Wasser und Tuch bereit legen
Schritt 3: Tuch nässen und auswringen
Schritt 3: Tuch nässen und auswringen
Schritt 4: Das Tuch zügig um den Hals legen
Schritt 4: Das Tuch zügig um den Hals legen
Schritt 5: Frotteetuch umlegen
Schritt 5: Frotteetuch darüber um den Hals legen
Schritt 6: Frotteetuch gut befestigen
Schritt 6: Frotteetuch gut befestigen
Schritt 7: Schal umwickeln und 30 - 60 Minuten ruhen
Schritt 7: Schal umwickeln und 30 - 60 Minuten ruhen

Halswickel: So geht's

Halswickel: Was sagen Studien?

Eine systematische Recherche konnte keine wissenschaftlichen Studien zum Thema Halswickel identifizieren. Es liegt also keine Evidenz zur Wirksamkeit von Halswickeln vor. Daher kann keine wissenschaftlich fundierte Aussage getroffen werden, ob dieses Hausmittel Halsschmerzen oder Erkältungssymptome lindern kann. 

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.

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Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. DEGAM Leitlinie Nr. 14 Halsschmerzen [online]. 2020. https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/053-010_Halsschmerzen/053-010l_Halsschmerzen_07-12-2021.pdf [03.06.2022].

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Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.

Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.

Autoren und Autorinnen:
Lisa-Marie Ströhlein
Lisa-Marie Ströhlein

Lisa-Marie Ströhlein

Medical Writerin
Lisa-Marie Ströhlein studierte Medizinische Biologie mit dem Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation. Für die Stiftung bereitet sie komplexe medizinische Themen und Inhalte in laienverständlicher Sprache auf.
,
Dr. Martina Albrecht
Martina Albrecht

Dr. Martina Albrecht

Referentin Evidenzbasierte Medizin
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Nastasia Vogelsang
Nastasia Heilemann

Nastasia Vogelsang

Senior-Multimedia-Producerin
Nastasia Vogelsang studierte Angewandte Medienwirtschaft mit Schwerpunkt TV-Producing. Für die Gesundheitsinformationen der Stiftung konzipiert sie multimediale Formate und steuert deren Umsetzung.
Wissenschaftliche Beratung:
Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch
Portrait Univ.Ass. Mag.rer.nat. Thomas Semlitsch

Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch

Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch studierte Chemie mit dem Ausbildungsschwerpunkt Biochemie und Zellbiologie der Karl Franzens Universität Graz. Vor seiner Anstellung an der Medizinischen Universität Graz war er mehrere Jahre im Bereich Qualitätsmanagement und als Koordinator klinischer Studien an einer österreichischen Privatklinik tätig und absolvierte 2007 eine Post-Graduate Ausbildung zum Good Laboratory Practice (GLP) -Beauftragten für den Bereich analytisches Labor. Von 2008 bis 2014 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Research Unit „EBM Review Center“ der Medizinischen Universität Graz und von 2011 bis 2014 auch am Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften der Joanneum Research Forschungsgesellschaft tätig. Seit 2015 ist er als Univ. Assistent am Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung im Fachbereich Evidenzbasierte Medizin beschäftigt. Herr Semlitsch ist seit 2018 Fachbereichssprecher der Sektion Österreich und somit Mitglied des erweiternden Vorstands des Deutschen Netzwerks Evidenz basierte Medizin (DNEbM).

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Erstellt am: 02.11.2022