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Erkältung & Grippe

Wie wird Grippe festgestellt?

Die Symptome der Grippe betreffen zumeist den ganzen Körper. Man fühlt sich schlagartig krank. Wie genau in diesem Fall Grippe festgestellt wird, können Sie hier nachlesen.

Was passiert beim Arztbesuch?

Um Grippe festzustellen, werden folgende Aspekte ärztlich beurteilt:

  1. Jahreszeit, aktuell bestehende Grippewelle oder Epidemie 
  2. Grippetypisches Beschwerdebild, gekennzeichnet durch plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber oder Schüttelfrost, trockenem Husten und Halsschmerzen, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen und/ oder Kopfschmerzen

Der Arzt oder die Ärztin wird im ersten Schritt die aktuellen gesundheitlichen Beschwerden, den Krankheitsverlauf und den allgemeinen Gesundheitszustand erfragen. Anschließend erfolgt eine genaue körperliche Untersuchung, insbesondere von Mund, Rachenraum und Ohren, sowie das Abhören und Abklopfen des Rückens über der Lunge und das Abhören des Herzens. Des Weiteren wird der allgemeine Gesundheitszustand ärztlich beurteilt.

Weiterführende Untersuchungen wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung der Lunge können folgen, wenn eine Lungenentzündung erkannt oder ausgeschlossen werden soll.  

Da andere Atemwegserkrankungen ähnliche Symptome wie die Grippe hervorrufen können, kann eine Sicherung der Diagnose nur durch die Laboruntersuchung zum Beispiel eines Abstrichs im Nasen-Rachen-Raum erfolgen.

Während bekannter Grippewellen haben das Beschwerdebild und die körperliche Untersuchung jedoch eine gute Vorhersagekraft, um die Diagnose Grippe ärztlich stellen zu können. 

Welche Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden?

Die folgenden Erkrankungen werden beispielsweise bei der klinischen Diagnose von Grippe ausgeschlossen:

  • Erkältungskrankheiten durch andere Viren
  • Infektionen mit RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), vor allem bei Kleinkindern 
  • Infektionen mit dem humanen Zytomegalievirus (HCMV) 
  • Lungenentzündungen anderer Ursache
  • Keuchhusten (Pertussis) bei Kindern

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.

Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte. Influenza (saisonale Grippe). Epidemiologisches Bulletin. 22. Februar 2016/Nr. 7. DOI 10.17886.

Ferroni E, Jefferson T. Influenza. BMJ Clin Evid. 2011;2011.

Herold. Innere Medizin. 18. Auflage, 2018.

Ewig S, Höffken G, Kern WV, Rohde G, Flick H, Krause R, et al. S3-Leitlinie. Behandlung von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie und Prävention – Update 2016. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie, der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, des Kompetenznetzwerks CAPNETZ, der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin und der Schweizerischen Gesellschaft für Pneumologie.

Fitzner J, Qasmieh S, Mounts AW, Alexander B, Besselaar T, Briand S, et al. Revision of clinical case definitions: influenza-like illness and severe acute respiratory infection. Bull World Health Organ. 2018;96(2):122-8.

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) (Hrsg.) (2014). Husten. DEGAM-Leitlinie Nr. 11. AWMF-Registernr.: 053-013. 02.2014.

Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.

Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.

Autoren und Autorinnen:
Lisa-Marie Ströhlein
Lisa-Marie Ströhlein

Lisa-Marie Ströhlein

Medical Writerin
Lisa-Marie Ströhlein studierte Medizinische Biologie mit dem Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation. Für die Stiftung bereitet sie komplexe medizinische Themen und Inhalte in laienverständlicher Sprache auf.
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Dr. Martina Albrecht
Martina Albrecht

Dr. Martina Albrecht

Referentin Evidenzbasierte Medizin
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Nastasia Vogelsang
Nastasia Heilemann

Nastasia Vogelsang

Senior-Multimedia-Producerin
Nastasia Vogelsang studierte Angewandte Medienwirtschaft mit Schwerpunkt TV-Producing. Für die Gesundheitsinformationen der Stiftung konzipiert sie multimediale Formate und steuert deren Umsetzung.
Wissenschaftliche Beratung:
Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch
Portrait Univ.Ass. Mag.rer.nat. Thomas Semlitsch

Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch

Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch studierte Chemie mit dem Ausbildungsschwerpunkt Biochemie und Zellbiologie der Karl Franzens Universität Graz. Vor seiner Anstellung an der Medizinischen Universität Graz war er mehrere Jahre im Bereich Qualitätsmanagement und als Koordinator klinischer Studien an einer österreichischen Privatklinik tätig und absolvierte 2007 eine Post-Graduate Ausbildung zum Good Laboratory Practice (GLP) -Beauftragten für den Bereich analytisches Labor. Von 2008 bis 2014 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Research Unit „EBM Review Center“ der Medizinischen Universität Graz und von 2011 bis 2014 auch am Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften der Joanneum Research Forschungsgesellschaft tätig. Seit 2015 ist er als Univ. Assistent am Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung im Fachbereich Evidenzbasierte Medizin beschäftigt. Herr Semlitsch ist seit 2018 Fachbereichssprecher der Sektion Österreich und somit Mitglied des erweiternden Vorstands des Deutschen Netzwerks Evidenz basierte Medizin (DNEbM).

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Erstellt am: 02.11.2022