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Erhöhte Blutfette

Wie schaden zu viele Triglyzeride dem Körper?

Dauerhaft erhöhte Triglyzeridwerte können die Entstehung verschiedener Folgeerkrankungen wie einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Erfahren Sie hier mehr über die möglichen Folgeerkrankungen von erhöhten Triglyzeridwerten.

Risikofaktor erhöhte Triglyzeridwerte

Erhöhte Triglyzeridwerte stellen einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) dar. Dabei sind die Schlagadern in den Beinen verengt, was bei Betroffenen unter anderem zu Schmerzen ebendort führen kann. Im Zusammenspiel mit weiteren Risikofaktoren wie dem Alter, dem Rauchen, dem LDL-Cholesterinwert sowie anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus ergibt sich das Gesamtrisiko dieser Erkrankungen.

Welche Folgen können erhöhte Triglyzeridwerte haben?

Erhöhte Triglyzeridwerte können die Blutgefäße schädigen und so das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Bei sehr hohen Triglyzeridwerten können sich die Fließeigenschaften des Blutes verschlechtern. Das Blut wird also dickflüssiger und neigt eher zu Verklumpung. Dies führt mitunter zu Verengungen der Blutgefäße (Arteriosklerose) und in weiterer Folge zu Durchblutungsstörungen.

Blutgefäßverengungen können sich in allen Schlagadern des Körpers bilden und dort Durchblutungsstörungen hervorrufen. Häufig betrifft dies Blutgefäße am Herzen, in den Beinen, am Hals oder im Magen-Darm-Trakt. Mögliche Folgen sind Herzinfarkt oder Schlaganfall

Bei sehr hohen Triglyzeridwerten kann sich zudem die Bauchspeicheldrüse entzünden (Pankreatitis). Dabei besteht die Gefahr, dass die Zellen zerstört werden, die das Insulin produzieren, und als Folge Diabetes mellitus entsteht. In manchen Fällen tritt eine Pankreatitis sehr plötzlich auf und nimmt einen schweren, lebensbedrohlichen Verlauf.

Wovon hängt mein persönliches Risiko ab?

Erhöhte Triglyzeridwerte sind nicht der alleinige Risikofaktor für die Entstehung von Folgeerkrankungen. Sie sollten immer zusammen mit anderen Werten betrachtet werden. Denn auch andere Blutfettwerte wie das LDL-Cholesterin spielen dabei eine Rolle.

Auch weitere Faktoren beeinflussen das persönliche Risiko von Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei der Abschätzung des Risikos einer Herz-Kreislauf-Erkrankung werden auch Alter, Geschlecht, Raucherstatus und das Vorliegen von weiteren Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck berücksichtigt. Der Arzt kann dafür sogenannte Risikorechner benutzen. Dabei handelt es sich um computerbasierte Programme, die eine Risikoeinschätzung des Patienten unterstützen.

Wie können erhöhte Triglyzeridwerte behandelt werden?

Die Veränderung des Lebensstils ist der wichtigste Baustein in der Behandlung von Hypertriglyzeridämie. Erfahren Sie im nächsten Reiter, welche Lebensstilmaßnahmen zur Senkung erhöhter Triglyzeridwerte geeignet sind und ob es auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Quellen und Hinweise

Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.

Mach F, Baigent C, Catapano AL et al. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: Lipid modification to reduce cardiovascular risk: The Task Force for the management of dyslipidaemias of the European Society of Cardiology (ESC) and European Atherosclerosis Society (EAS). European Heart Journal 2020;41(1):111–88.

Parhofer KG, Laufs U. The Diagnosis and Treatment of Hypertriglyceridemia. Dtsch Arztebl Int. 2019; 116(49):825-832. 

Pedersen SB, Langsted A, Nordestgaard BG. Nonfasting mild-to-moderate hypertriglyceridemia and risk of acute pancreatitis. JAMA Intern Med 2016;176(12):1834–42.

Rosenson RS. UpToDate – Hypertriglyceridemia. Available from: URL: https://www.uptodate.com/contents/hypertriglyceridemia?search=triglycerides&source=search_result&selectedTitle=1~150&usage_type=default&display_rank=1 [24.02.2021].

Santos-Baez LS, Ginsberg HN. Hypertriglyceridemia – causes, significance, and approaches to therapy. Front Endocrinol 2020;11:616. doi: 10.3389/fendo.2020.00616.

Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.

Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.

Erstellt vom Team Stiftung Gesundheitswissen.

Wissenschaftliche Beratung:
PD Dr. med. Karl Horvath
PD Dr. med. Karl Horvath

PD Dr. med. Karl Horvath

Priv.-Doz. Dr. Karl Horvath promovierte 1993 an der Karl-Franzens-Universität Graz. 1997 Erhalt des Diploms Arzt für Allgemeinmedizin, 2002 Erhalt des Facharztdiploms, Facharzt für Innere Medizin und 2013 des Additivfachs, Facharzt für Endokrinologie und Diabetologie. Im Jahr 2010 Habilitation im Fach Innere Medizin an der Medizinischen Universität Graz. Aktuell ist er als Facharzt für Innere Medizin an der Universitätsklinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum Graz, Medizinische Universität Graz praktisch ärztlich tätig. Von 2005 bis 2014 hatte er die Co-Leitung des „EBM Review Center“ der Medizinischen Universität Graz inne. Seit 2015 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung der Medizinischen Universität Graz. Dort leitet er den Fachbereich Evidenzbasierte Medizin.
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Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch
Portrait Univ.Ass. Mag.rer.nat. Thomas Semlitsch

Univ. Ass. Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch

Mag. rer. nat. Thomas Semlitsch studierte Chemie mit dem Ausbildungsschwerpunkt Biochemie und Zellbiologie der Karl Franzens Universität Graz. Vor seiner Anstellung an der Medizinischen Universität Graz war er mehrere Jahre im Bereich Qualitätsmanagement und als Koordinator klinischer Studien an einer österreichischen Privatklinik tätig und absolvierte 2007 eine Post-Graduate Ausbildung zum Good Laboratory Practice (GLP) -Beauftragten für den Bereich analytisches Labor. Von 2008 bis 2014 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Research Unit „EBM Review Center“ der Medizinischen Universität Graz und von 2011 bis 2014 auch am Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften der Joanneum Research Forschungsgesellschaft tätig. Seit 2015 ist er als Univ. Assistent am Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung im Fachbereich Evidenzbasierte Medizin beschäftigt. Herr Semlitsch ist seit 2018 Fachbereichssprecher der Sektion Österreich und somit Mitglied des erweiternden Vorstands des Deutschen Netzwerks Evidenz basierte Medizin (DNEbM).

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Erstellt am: 20.01.2022