Wenn die Behandlungsziele nicht durch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten erreicht werden, kann Diabetes Typ 2 auch mit Medikamenten behandelt werden. Auf dieser Seite erfahren Sie, welche Diabetes-Medikamente außer Insulin zur Verfügung stehen. Außerdem können Sie gezielt nach Informationen zu den Medikamenten suchen, die Ihr Arzt, Ihre Ärztin Ihnen verschrieben hat.
Gesunde Lebensgewohnheiten sind der Grundpfeiler der Diabetes-Behandlung. Wenn sich die Blutzuckerwerte dadurch nicht ausreichend senken lassen, kommen zusätzlich Medikamente hinzu. Diese Medikamente sollen den Blutzucker senken und werden als Antidiabetika bezeichnet.
Diagnose Diabetes mellitus Typ 2: Muss ich sofort Medikamente einnehmen?
Diabetes ist ja im Regelfall keine akute Krankheit, sondern eine chronische. Das heißt, man hat Zeit, Dinge auszuprobieren und mit dem Patienten zu besprechen, wie man vorgeht. So muss man zum Beispiel nicht sofort die Entscheidung für eine Tablette oder Insulin treffen, weil man erst mal abwarten kann, ob nicht andere Maßnahmen infrage kommen oder andere Risikofaktoren wie hoher Blutdruck oder Rauchen zuerst behandelt werden.
Man unternimmt zunächst einen Versuch über etwa sechs Monate, z.B. Gewicht zu verlieren durch mehr Bewegung oder eine Ernährungsumstellung. Und wenn dies gelingt, kann oft auf eine Tablette verzichtet werden.
Wie wählt der Arzt passende Medikamente aus?
Das ist zu Beginn erst mal sehr einfach. Es gibt ein Standardmedikament, das heißt Metformin. Das ist das in Deutschland am meisten verordnete Medikament und das wird von den meisten Patienten auch gut vertragen. Dann spielen natürlich die Vorerkrankungen wie eingeschränkte Nierenfunktion oder eine Herzschwäche eine Rolle. Da gibt es Medikamente, die da besonders gut sind. Aber selbstverständlich spielt auch die Verträglichkeit eine ganz große Rolle.
Warum kann es sein, dass Medikamente während der Behandlung angepasst werden müssen?
Es ist üblich, bei Diabetes in regelmäßigen Abständen - drei bis sechs Monate - Kontrollen vom Blutzucker durchzuführen oder auch vom Blutdruck und dann die Medikamente anzupassen. Bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion kann es notwendig sein, dass andere Medikamente genommen werden. Es kann aber auch vorkommen, dass, wenn z.B. die Blutzuckerwerte sehr gut sind, dass Medikamente reduziert oder abgesetzt werden können.
Ab wann kommt Insulin infrage?
Insulin ist für viele Patienten ein Schreckgespenst, denn es ist mit Injektionen verbunden. Ob Insulin gespritzt werden muss oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn es im Verlauf der Erkrankung dazu kommt, dass die Langzeitblutzuckerwerte immer höher werden oder auch Schäden an Organen auftreten, wie an den Nieren oder an den Augen, kann es sinnvoll sein, mit einer Insulintherapie zu beginnen. Im Regelfall kann mit Lebensstilmaßnahmen und Tabletten der Blutzucker gut eingestellt werden.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.
Der Verlauf von Diabetes Typ 2 kann durch verschiedene Lebensgewohnheiten beeinflusst werden. Das gilt auch für Patientinnen und Patienten, die bereits Medikamente einnehmen.
Wenn der behandelnde Arzt, die behandelnde Ärztin geeignete Medikamente auswählt, berücksichtigt er oder sie verschiedene Faktoren. Neben den vereinbarten Behandlungszielen wird die persönliche Situation der Patientin, des Patienten berücksichtigt: Einerseits sollen Medikamente die Folgeerkrankungen des Diabetes Typ 2 verhindern. Das können z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nieren-Erkrankungen sein. Für manche Betroffene kann es aber wichtiger sein, die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern – das betrifft vor allem ältere Patientinnen und Patienten. Bei ihnen geht es eher darum, Beschwerden wie häufiges Wasserlassen oder Durstgefühl zu verhindern.
Nicht alle Menschen sprechen gleich gut auf Diabetes-Medikamente an. Daher überprüft der Arzt, die Ärztin regelmäßig, ob die gesteckten Behandlungsziele erreicht wurden und ob die Patientin, der Patient das Medikament gut verträgt. Falls ein Medikament nicht ausreicht, um die Behandlungsziele zu erreichen, kommen stufenweise andere Medikamente hinzu.
Medikamente gegen Diabetes Typ 2 haben unterschiedliche Wirkstoffe. Die meisten davon werden als Tablette eingenommen. Andere müssen, ähnlich wie Insulin, gespritzt werden. Wirkstoffe können als einzelnes Medikament verordnet werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, mehrere Wirkstoffe miteinander zu kombinieren. In diesem Fall heißt es aber nicht immer, dass man mehrere Tabletten einnehmen muss. Es gibt auch Medikamente, die zwei Wirkstoffe in einer Tablette enthalten.
Es gibt viele verschiedene Diabetes-Medikamente. Sie haben unterschiedliche Wirkweisen und können unterschiedliche Nebenwirkungen haben.
Die Wirkstoffe in Diabetes-Medikamenten werden in Klassen eingeteilt. Im Folgenden finden Sie Informationen zu Ihren Diabetes-Medikamenten. Finden Sie zuerst heraus, welcher Wirkstoff in Ihrem Medikament enthalten ist. So können Sie sich gezielt über die Wirkstoff-Klasse informieren, zu der es gehört.
Auf den Verpackungen von Medikamenten stehen in der Regel zwei Bezeichnungen: der Handelsname des Medikamentes und die Wirkstoff-Bezeichnung. Der Handelsname ist die Bezeichnung, unter der der Hersteller das Medikament verkauft. Er wird oft durch das Symbol ® (eingetragene Handelsmarke) gekennzeichnet. Der Wirkstoff ist dagegen der Bestandteil des Medikaments, der für die Wirkung zuständig ist. Manche Medikamente enthalten auch mehrere Wirkstoffe. Medikamente können je nach Hersteller unter unterschiedlichen Handelsnamen angeboten werden, obwohl sie denselben Wirkstoff haben.
Wissen Sie, welcher Wirkstoff in Ihrem Medikament enthalten ist? Wenn Sie erfahren möchten, zu welcher Wirkstoff-Klasse er gehört und was bei der Einnahme zu beachten ist, klicken Sie auf Ihren Wirkstoff in der folgenden Liste:
Metformin gehört zu der Wirkstoff-Klasse der Biguanide. Es ist das am häufigsten verschriebene Diabetes-Medikament weltweit.
Wenn der Blutzuckerspiegel nicht allein durch gesunde Lebensgewohnheiten gesenkt werden kann, wird meist zuerst Metformin verordnet. Es kann bei Bedarf mit allen anderen Antidiabetika oder mit Insulin kombiniert werden.
Metformin wird als Tablette eingenommen.
Glukose gelangt in unseren Körper nicht nur durch Essen und Trinken. Die Leber kann sie auch selbst herstellen. Metformin bewirkt, dass die Leber weniger Glukose bildet und ins Blut abgibt. Zudem sorgt das Medikament dafür, dass die Körperzellen mehr Zucker aus dem Blut aufnehmen. Ein weiterer positiver Effekt: Metformin kann den Appetit zügeln und die Blutfettwerte senken.
Metformin wird in der Regel gut vertragen. Als Nebenwirkungen können zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, wie etwa Durchfall, auftreten. Bei schwerer Nierenschwäche oder Leberschäden muss Metformin in Absprache mit der Ärztin, dem Arzt abgesetzt werden. Stehen Operationen oder Untersuchungen mit einem Kontrastmittel an, sollten die Betroffenen die Einnahme von Metformin deshalb nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin pausieren. Auch bei anderen schweren Erkrankungen kann es sein, dass die Einnahme von Metformin unterbrochen werden muss.
Wie wirkt Metformin?
Gemeinsam mit Ihrem Arzt haben Sie sich für eine Behandlung mit Metformin entschieden. Das Medikament soll Sie dabei unterstützen, Ihren Blutzuckerwert zu senken.
Aber wie wirkt Metformin? Metformin setzt an mehreren Stellen im Körper an. Es sorgt dafür, dass die Körperzellen besser auf Insulin reagieren und mehr Zucker aus dem Blut aufnehmen.
Dadurch bleibt weniger Zucker im Blutkreislauf zurück. Der Blutzuckerspiegel sinkt.
Außerdem wirkt Metformin in der Leber. Diese kann Zucker neu bilden und ins Blut abgeben. Metformin hemmt diese Neubildung, sodass weniger körpereigener Zucker ins Blut gelangt. Dadurch wird verhindert, dass der Blutzuckerspiegel weiter ansteigt.
Metformin muss täglich als Tablette eingenommen werden. Es kann als alleiniges Medikament verschrieben werden oder in Kombination mit einem anderen.
Weltweit ist Metformin das am häufigsten verschriebene Diabetesmedikament und wird in der Regel gut vertragen. Wie bei jedem Medikament sind auch bei Metformin Nebenwirkungen möglich. Ihr Arzt kann Sie informieren, welche das sind und wie Sie ihnen begegnen können.
Haben Sie weitere Fragen zu Ihrem Medikament? Auf unserem Gesundheitsportal finden Sie eine Liste mit Fragen zu Diabetesmedikamenten, mit denen Sie sich auf ihr nächstes Arztgespräch vorbereiten können.
Wissen ist gesund!
> Zurück zur Liste der Wirkstoffe A-Z
> "Diabetes Medikamente – Meine Fragen für das nächste Arztgespräch" - zum Ausdrucken und Ausfüllen
> "Meine Überlegungen zur Therapiewahl" - eine Hilfe für den Arztbesuch zum Ausdrucken und Ausfüllen
Aus der Klasse der SGLT-2-Hemmer sind in Deutschland zwei Wirkstoffe verfügbar: Dapagliflozin und Empagliflozin.
Die Abkürzung SGLT-2 bezeichnet ein besonderes Eiweiß in der Niere. Es verhindert normalerweise, dass Zucker über den Urin verloren geht. Die Medikamente aus der Gruppe der SGLT-2-Hemmer blockieren dieses Eiweiß. Dadurch wird mehr Zucker mit dem Urin ausgeschieden. Der Blutzuckerspiegel sinkt.
SGLT-2-Hemmer werden oft zusammen mit anderen Medikamenten verordnet – meistens mit Metformin. Auch eine Kombination mit Insulin ist möglich. Sie können auch allein verschrieben werden, zum Beispiel wenn der Patient oder die Patientin Metformin nicht gut verträgt.
SGLT-2-Hemmer kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn die Behandlungsziele mit der bisherigen Behandlung nicht erreicht werden konnten. Es ist aber auch möglich, dass eine Behandlung schon mit einer Kombination aus SGLT-2-Hemmern und Metformin beginnt. Dies wird vor allem für Menschen mit Diabetes Typ 2 empfohlen, die zusätzlich an Herz-Erkrankungen leiden. Auch bei Patienten und Patientinnen mit hohem Risiko für Herzinfarkt oder einer Nierenerkrankung kann der behandelnde Arzt, die Ärztin eine Kombination aus Metformin und SGLT-2-Hemmern zu Beginn der Therapie vorschlagen.
SGLT-2-Hemmer werden als Tablette eingenommen.
Bei einer Behandlung mit SGLT-2-Hemmern befindet sich meist viel Zucker im Urin. Dadurch können sich Bakterien und Pilze vermehren, die den Zucker als Nahrung nutzen. Deshalb können Infektionen der Harnwege oder Geschlechtsteile auftreten.
In besonderen Situationen wie z. B. akuten Erkrankungen, schweren Infektionen (etwa Magen-Darm-Grippe) oder anderen Erkrankungen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall), wird empfohlen, die Behandlung mit SGLT-2 Hemmern auszusetzen. Dies gilt auch vor Operationen.
Wie wirken SGLT-2-Hemmer?
Gemeinsam mit Ihrem Arzt haben Sie entschieden, ein Medikament aus der Gruppe der SGLT-2-Hemmer einzunehmen. Es soll Sie dabei unterstützen, Ihren Blutzuckerwert zu senken. Aber wie?
SLGT-2-Hemmer wirken in den Nieren. Dort wirkt ein Eiweiß, das SGLT-2. Dieses verhindert, dass Zucker, den der Körper grundsätzlich braucht, über den Urin verloren geht. Man kann sich das SGLT-2 wie eine Schleuse vorstellen, durch die der Zucker aus dem Urin zurück ins Blut geleitet wird. SGLT-2-Hemmer blockieren dieses Eiweiß, sodass weniger Zucker zurück ins Blut gelangt und stattdessen mehr mit dem Urin ausgeschieden wird. Dadurch sinkt die Menge an Zucker im Blut.
SGLT-2-Hemmer müssen täglich als Tablette eingenommen werden. Sie können in Kombination mit anderen Diabetesmedikamenten eingesetzt werden oder als alleiniges Diabetesmedikament. Zum Beispiel, wenn Metformin nicht vertragen wird.
Wie bei jedem Medikament sind auch bei SGLT-2-Hemmern Nebenwirkungen möglich. Ihr Arzt kann Sie informieren, welche das sind und wie Sie ihnen begegnen können.
Haben Sie weitere Fragen zu Ihrem Medikament? Auf unserem Gesundheitsportal finden Sie eine Liste mit Fragen zu Diabetesmedikamenten, mit denen Sie sich auf ihr nächstes Arztgespräch vorbereiten können.
Wissen ist gesund!
Medikamente aus der Klasse der SGLT-2-Hemmer kommen zusätzlich zu Metformin infrage, wenn die Behandlungsziele nicht durch Metformin allein erreicht werden konnten. Empagliflozin und Dapagliflozin gehören in Deutschland zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten dieser Wirkstoff-Klasse. Wir haben uns den Nutzen und Schaden einer zusätzlichen Behandlung mit diesen Wirkstoffen angeschaut.
> Zurück zur Liste der Wirkstoffe A-Z
> "Diabetes Medikamente – Meine Fragen für das nächste Arztgespräch" - zum Ausdrucken und Ausfüllen
> "Meine Überlegungen zur Therapiewahl" - eine Hilfe für den Arztbesuch zum Ausdrucken und Ausfüllen
In Deutschland gibt es verschiedene Wirkstoffe, die zu der Gruppe der GLP-1-Analoga gehören: Exenatid, Liraglutid, Albiglutid, Semaglutid und Dulaglutid.
GLP-1-Analoga ahmen die Wirkung eines körpereigenen Hormons namens GLP-1 nach. Dieses Hormon sorgt u. a. dafür, dass die Bauchspeicheldrüse nach der Nahrungsaufnahme Insulin freisetzt. Es führt also dazu, dass mehr Zucker aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen wird. Auf die gleiche Weise senken auch die Medikamente den Blutzuckerspiegel. Außerdem zügeln sie den Appetit, was beim Abnehmen helfen kann.
GLP-1-Analoga kommen dann in Frage, wenn die angestrebten Blutzuckerwerte durch andere Medikamente nicht ausreichend gesenkt werden konnten. In Kombination mit Metformin werden sie insbesondere bei Menschen eingesetzt, die an einer Herz-Erkrankung leiden oder ein hohes Risiko für eine solche Erkrankung aufweisen. In diesen Fällen wird über die kombinierte Behandlung schon zu Beginn der medikamentösen Behandlung gesprochen.
GLP-1-Analoga werden nicht als Tablette eingenommen. Sie werden mit einem Pen in das Unterhautgewebe gespritzt. Das können die Betroffenen in der Regel selbst zu Hause tun. Manche Medikamente werden ein- bis zweimal täglich gespritzt – andere einmal wöchentlich.
Zu den möglichen Nebenwirkungen der GLP-1-Analoga gehören Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Wie wirken GLP-1-Analoga?
Gemeinsam mit Ihrem Arzt haben Sie entschieden, ihren Diabetes Typ 2 mit einem Medikament aus der Gruppe der GLP-1-Analoga zu behandeln.
GLP-1-Analoga spritz man unter die Haut. Das können Patienten selbst vornehmen. Das Medikament soll Sie dabei unterstützen, ihren Blutzuckerwert zu senken. Aber wie?
Dazu sollte man folgendes wissen: Nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel an. Dann wird auch das Darmhormon GLP-1 freigesetzt. Es regt die Bauchspeicheldrüse an, das Hormon Insulin auszuschütten.
Insulin sorgt dafür, dass die Körperzellen Zucker aus dem Blut aufnehmen. Dadurch bleibt weniger Zucker im Blut zurück. Die GLP-1-Analoga ahmen die Wirkung des Darmhormons nach und tragen so dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu senken.
GLP-1-Analoga können in Kombination mit Metformin eingenommen werden. Insbesondere dann, wenn das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hoch ist.
Wie bei jedem Medikament sind auch bei GLP1-Analoga Nebenwirkungen möglich. Ihr Arzt kann Sie informieren, welche das sind und wie Sie ihnen begegnen können.
Haben Sie weitere Fragen zu Ihrem Medikament? Auf unserem Gesundheitsportal finden Sie eine Liste mit Fragen zu Diabetesmedikamenten, mit denen Sie sich auf Ihr nächstes Arztgespräch vorbereiten können.
Wissen ist gesund!
Medikamente aus der Klasse der GLP-1-Analoga kommen zusätzlich zu Metformin infrage, wenn die Behandlungsziele nicht mit Metformin allein erreicht werden konnten. Liraglutid und Dulaglutid gehören in Deutschland zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten dieser Wirkstoff-Klasse. Zu Dulaglutid konnten leider keine hochwertigen Studien gefunden werden, die den Nutzen einer zusätzlichen Behandlung im Vergleich zu Metformin allein untersuchten. Für Liraglutid lässt sich der Nutzen und Schaden jedoch anhand von Studien beurteilen.
> Zurück zur Liste der Wirkstoffe A-Z
> "Diabetes Medikamente – Meine Fragen für das nächste Arztgespräch" - zum Ausdrucken und Ausfüllen
> "Meine Überlegungen zur Therapiewahl" - eine Hilfe für den Arztbesuch zum Ausdrucken und Ausfüllen
Die hierzulande verfügbaren Vertreter dieser Wirkstoff-Klasse sind Saxagliptin und Sitagliptin.
Nach dem Essen sorgen Hormone aus dem Darm dafür, dass die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschüttet. Durch das Insulin nehmen die Körperzellen Zucker aus dem Blut auf. Der natürliche Gegenspieler dieser Darmhormone ist das Eiweiß DPP-4. Dieses hat die Aufgabe, die entsprechenden Hormone aus dem Darm abzubauen. DPP-4-Hemmer sollen genau diesen Vorgang verhindern. Dadurch können die Darmhormone länger aktiv sein, sodass mehr Zucker in die Körperzellen gelangt. Der Blutzuckerspiegel sinkt. Zudem tragen die Medikamente dazu bei, dass der Appetit gezügelt wird. Dies unterstützt beim Abnehmen.
DPP-4-Hemmer kommen dann in Frage, wenn der angestrebte Blutzucker-Wert durch Metformin allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte. Dann können DPP-4-Hemmer zusätzlich zu Metformin verordnet werden. Unter Umständen kann der behandelnde Arzt, die behandelnde Ärztin auch nur DPP-4-Hemmer als einzelnes Medikament verschreiben. Das kann zum Beispiel sein, wenn die anderen Medikamente nicht vertragen werden.
Medikamente aus der Gruppe der DPP-4-Hemmer werden als Tabletten eingenommen.
DPP-4-Hemmer werden in der Regel gut vertragen. Sie können aber das Risiko für eine Bauspeicheldrüsen-Entzündung oder entzündliche Darm-Erkrankungen erhöhen. Deswegen werden sie bei Patientinnen und Patienten, die eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder ein erhöhtes Risiko dafür haben, nicht eingesetzt.
Wie wirken DPP-4-Hemmer?
Gemeinsam mit Ihrem Arzt haben Sie entschieden, ein Medikament aus der Gruppe der DPP-4-Hemmer einzunehmen. Es soll Sie dabei unterstützen, Ihren Blutzuckerwert zu senken. Aber wie wirken DPP-4-Hemmer?
Dazu sollte man Folgendes wissen: Nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel an. Dann werden bestimmte Darmhormone freigesetzt, die die Bauchspeicheldrüse anregen, das Hormon Insulin auszuschütten.
Insulin sorgt dafür, dass die Körperzellen Zucker aus dem Blut aufnehmen. Dadurch bleibt weniger Zucker im Blut zurück. Die Darmhormone werden aber schnell wieder abgebaut, nämlich vom Enzym DPP-4.
Die DPP-4-Hemmer wiederum stören das DPP-4, sodass die Darmhormone länger wirken können. Dadurch kann mehr Insulin freigesetzt werden.
DPP-4-Hemmer werden täglich als Tablette eingenommen. Sie können in Kombination mit anderen Diabetesmedikamenten verordnet werden oder als alleiniges Diabetesmedikament, zum Beispiel wenn Metformin nicht vertragen wird.
Wie bei jedem Medikament sind auch bei DPP-4-Hemmern Nebenwirkungen möglich. Ihr Arzt kann Sie informieren, welche das sind und wie Sie ihnen begegnen können.
Haben Sie weitere Fragen zu Ihrem Medikament? Auf unserem Gesundheitsportal finden Sie eine Liste mit Fragen zu Diabetesmedikamenten, mit denen Sie sich auf Ihr nächstes Arztgespräch vorbereiten können.
Wissen ist gesund!
> Zurück zur Liste der Wirkstoffe A-Z
> "Diabetes Medikamente – Meine Fragen für das nächste Arztgespräch" - zum Ausdrucken und Ausfüllen
> "Meine Überlegungen zur Therapiewahl" - eine Hilfe für den Arztbesuch zum Ausdrucken und Ausfüllen
Aus dieser Gruppe sind die folgenden Wirkstoffgruppen in Deutschland auf dem Markt: Glibenclamid, Glimepirid, Gliquidon und Gliclazid.
Sulfonylharnstoffe bewirken, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschüttet. Dadurch gelangt mehr Zucker aus dem Blut in die Körperzellen. Der Blutzuckerspiegel sinkt.
Sulfonylharnstoffe werden schon seit Langem zur Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt. Sie können als einzelnes Medikament oder in Kombination mit Metformin oder anderen Medikamenten verordnet werden. Als Einzelmedikament kommen sie vor allem für Menschen infrage, die Metformin nicht vertragen oder die Metformin aufgrund anderer Erkrankungen nicht einnehmen dürfen. Bei Betroffenen, deren Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produziert, funktionieren Sulfonylharnstoffe nicht.
Diese Medikamente werden als Tabletten eingenommen.
Sulfonylharnstoffe sorgen dafür, dass Insulin auch unabhängig von den Mahlzeiten freigesetzt wird. Es wird also zum Beispiel auch dann Insulin freigesetzt, wenn man keine Mahlzeit zu sich genommen hat. Dadurch kann der Blutzuckerspiegel zu stark sinken, was in manchen Fällen zu Unterzuckerung führen kann.
Wie wirken Sulfonylharnstoffe?
Gemeinsam mit Ihrem Arzt haben Sie sich entschieden, ein Medikament aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe einzunehmen. Aber wie kann es Sie dabei unterstützen, die Blutzuckerwerte zu senken?
Sulfonylharnstoffe regen die Bauchspeicheldrüse an, das Hormon Insulin auszuschütten. Mit Hilfe des Insulins kann vermehrt Zucker aus dem Blut in die Körperzellen übergehen. Dadurch bleibt weniger Zucker im Blut zurück.
Sulfonylharnstoffe werden täglich als Tablette eingenommen. Sie können in Kombination mit anderen Diabetesmedikamenten verordnet werden oder als alleiniges Diabetesmedikament. Zum Beispiel wenn Metformin nicht vertragen wird.
Wie bei jedem Medikament können auch bei Sulfonylharnstoffen Nebenwirkungen auftreten. Ihr Arzt kann Sie informieren, welche das sind und wie Sie ihnen begegnen können.
Haben Sie weitere Fragen zu Ihrem Medikament? Auf unserem Gesundheitsportal finden Sie eine Liste mit Fragen zu Diabetesmedikamenten, mit denen Sie auf ihr nächstes Arztgespräch vorbereiten können.
Wissen ist gesund!
> Zurück zur Liste der Wirkstoffe A-Z
> "Diabetes Medikamente – Meine Fragen für das nächste Arztgespräch" - zum Ausdrucken und Ausfüllen
> "Meine Überlegungen zur Therapiewahl" - eine Hilfe für den Arztbesuch zum Ausdrucken und Ausfüllen
Es gibt einige Wirkstoffe, die nur selten zur Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Wirkstoffe aus der Klasse der Glinide wie Repaglinid und Nateglinid. Auch sie sorgen dafür, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin abgibt. Dadurch gelangt mehr Zucker aus dem Blut in die Körperzellen. Repaglinid kommt zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn Betroffene wegen einer fortgeschrittenen Nierenschwäche kein Metformin einnehmen dürfen. Die Kosten von Nateglinid werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. Auch der Wirkstoff Acarbose wird nur noch selten verordnet. Der Wirkstoff Pioglitazon kommt nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz.
> Zurück zur Liste der Wirkstoffe A-Z
> "Diabetes Medikamente – Meine Fragen für das nächste Arztgespräch" - zum Ausdrucken und Ausfüllen
> "Meine Überlegungen zur Therapiewahl" - eine Hilfe für den Arztbesuch zum Ausdrucken und Ausfüllen
Sie haben ein neues Diabetes-Medikament verschrieben bekommen. Wie geht es nun weiter? Was müssen Sie beachten? Folgende Fragen können Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt besprechen.
Sie können die Fragen auch als PDF herunterladen und zum Ihren nächsten Arztbesuch mitnehmen.
Diabetes Typ 2 begleitet Erkrankte ein Leben lang. Spezielle Schulungen sollen Patientinnen und Patienten dabei helfen, die Erkrankung besser zu bewältigen und im Alltag einen guten Umgang damit zu finden. Welche Formen der Schulung es gibt, welche Inhalte die Schulungen bieten und inwiefern sie helfen können, erfahren Sie hier.
Unsere Informationen beruhen auf den derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie stellen keine endgültige Bewertung dar.
Auch wenn Zahlen den Eindruck von Genauigkeit vermitteln, sind sie mit Unsicherheiten verbunden. Denn Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen sind fast immer Schätzwerte. Für den einzelnen Menschen lassen sich keine sicheren Vorhersagen treffen.
Unsere Informationen können Ihre gesundheitsbezogenen Entscheidungen unterstützen. Sie ersetzen aber kein persönliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Weitere wichtige Hinweise zu unseren Gesundheitsinformationen finden Sie hier.
Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung
American Diabetes Association. Pharmacologic approaches to glycemic treatment. Diabetes Care. Diabetes Journals 2017;40(Suppl 1):64–74.
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Antidiabetika bei nachlassender Nierenfunktion [online]. 2017. https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/AVP/Artikel/201701/024h/index.php [22.02.2021].
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Atypische diabetische Ketoazidosen im Zusammenhang mit SGLT-2-Hemmern (Gliflozine) („Aus der UAW-Datenbank“) [online]. 2018. https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/Archiv/2018/20180921.html [22.02.2021].
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Stellungnahme der AkdÄ zum IQWiG-Vorbericht 1.0 A05-05C (vorläufige Nutzenbewertung) „Glinide zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2“ [online]. 2009. https://www.akdae.de/Stellungnahmen/IQWiG/20090110.pdf [22.02.2021].
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Sulfonylharnstoffe in der Therapie des Typ-2-Diabetes. Arzneiverordnung in der Praxis 2018;45(3) [online]. 2018. https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/AVP/Artikel/201803/116h/index.php [22.02.2021].
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Unerwünschte Wirkungen von DPP-4-Inhibitoren [online]. 2017. https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/AVP/Artikel/201703/112h/index.php [22.02.2021].
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage, Version 1. AWMF-Register-Nr. nvl-001 [online]. 2021. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-001m_S3_Typ_2_Diabetes_2021-03.pdf [27.05.2021].
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Leitlinie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und des Paul-Ehrlich-Instituts zur Bezeichnung von Arzneimitteln. Version 1.1 [online]. 2016. http://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arzneimittel/Zulassung/leitlinie.pdf?__blob=publicationFile&v=5 [27.05.2021].
Buhse S, Mühlhauser I, Lenz M. The “Old” Anti-Diabetic Agents: A Systematic Inventory. Endocr Dev 2016 Jan 19;31:28–42.
Chamberlain JJ, Herman WH, Leal S, Rhinehart AS, Shubrook JH, Skolnik N et al. Pharmacologic therapy for type 2 diabetes: Synopsis of the 2017 American Diabetes Association standards of medical care in diabetes. Annals of Internal Medicine 2017 Apr 18;166(8):572–8.
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA). Tragende Gründe zum Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL): Anlage III – Übersicht der Verordnungseinschränkungen und -ausschlüsse Glitazone zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 [online]. 2010. https://www.g-ba.de/downloads/40-268-1258/2010-06-17_AM-RL3_Glitazone_TrG.pdf [23.07.2021].
Maruthur NM, Tseng E, Hutfless S, Wilson LM, Suarez-Cuervo C, Berger Z et al. Diabetes medications as monotherapy or metformin-based combination therapy for type 2 diabetes: A systematic review and meta-analysis. Annals of Internal Medicine 2016 Jun 7;164(11):740–51.
Medizinprodukte-Informationssystem [online]. 2020. https://www.dimdi.de/dynamic/de/medizinprodukte/informationssystem/ [07.12.2020].
Rote Liste. 12. Antidiabetika [online]. 2021. https://www.rote-liste.de/suche/hauptgruppe/12 [27.05.2021].
Rote Liste. 12. Antidiabetika 12.B.2. Kombinationen [online]. 2021. https://www.rote-liste.de/suche/hauptgruppe/12-B-2 [11.02.2021].
Schwabe U, Ludwig W-D, editors. Arzneiverordnungs-Report 2020. Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag; 2020.
Dieser Text wurde ursprünglich am 15.09.2021 erstellt und wird regelmäßig überprüft. Nächste umfassende Überarbeitung: 2025.
Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Inhalte erstellt, können Sie hier nachlesen.
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformationen lagen keine Interessenkonflikte vor.
Alle unsere Informationen beruhen auf den derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie stellen keine endgültige Bewertung dar und sind keine Empfehlungen.
Auch wenn Zahlen den Eindruck von Genauigkeit vermitteln, sind sie mit Unsicherheiten verbunden. Denn Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen sind fast immer nur Schätzwerte. Für den einzelnen Menschen lassen sich keine sicheren Vorhersagen treffen.
Weitere wichtige Hinweise zu unseren Gesundheitsinformationen finden Sie hier.