Jeder Mensch ist anders. Die optimale Diabetesbehandlung kann daher auch sehr unterschiedlich aussehen, je nachdem wie alt ein Mensch ist, wie sein Alltag aussieht und wie weit der Diabetes fortgeschritten ist. Erfahren Sie hier, welche Behandlungsmöglichkeiten es für Diabetes Typ 2 gibt und für wen sie infrage kommen.
Zu Beginn der Behandlung einigen sich der Arzt, die Ärztin und Betroffene auf ein Ziel, z. B. darauf, einen bestimmten Blutzuckerwert anzustreben. Um dieses Behandlungsziel zu erreichen, beginnt man normalerweise zunächst mit einer Veränderung der Lebensgewohnheiten. Reicht das allein nicht aus, um die Blutzuckerwerte zu senken, können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Welche Behandlung im Einzelnen möglich und sinnvoll ist, hängt unter anderem von den Begleiterkrankungen des Patienten, der Patientin ab. Auch das jeweilige Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenerkrankungen spielt eine Rolle.
Die Behandlung erfolgt stufenweise und kann je nach Krankheitsverlauf angepasst werden. Wenn sich die Blutzuckerwerte stabilisieren und das Risiko von Folgeerkrankungen gering ist, können der Arzt, die Ärztin und die Patientin, der Patient entscheiden, die Behandlung herunterzustufen. Andererseits kann die Behandlung auch hochgestuft werden, wenn der Gesundheitszustand sich verschlechtert.
Klicken Sie auf die Stufen der Diabetes-Behandlung, um mehr über sie zu erfahren:
Die Grundlage jeder Diabetesbehandlung ist eine Veränderung der Lebensgewohnheiten. Dazu zählt Folgendes:
Diese Maßnahmen sollten immer fortgeführt werden, auch wenn man eine medikamentöse Behandlung beginnt.
Lässt sich das vereinbarte Behandlungsziel mit einer Veränderung der Lebensgewohnheiten allein nicht erreichen, dann können nach drei bis sechs Monaten zusätzlich blutzuckersenkende Medikamente zum Einsatz kommen. Es stehen viele Medikamente zur Behandlung des Diabetes Typ 2 zur Verfügung. Bei der Auswahl berücksichtigen Ärzte und Ärztinnen verschiedene Faktoren. Dazu gehört unter anderem, ob ein Patient, eine Patientin Begleiterkrankungen hat, wie z. B. Adipositas, Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen.
Welchen Nutzen eine Kombinationstherapie von Anfang an hat, können Sie sich in unserer Zusammenfassung der Studienlage nachlesen.
Werden die Therapieziele mit den bisher eingenommenen Medikamenten nicht erreicht, können in der dritten Stufe der Behandlung weitere Medikamente hinzukommen. In dieser Stufe kann auch eine Behandlung mit Insulin erwogen werden. Eine dauerhafte Behandlung mit Insulin steht aber in der Regel erst zur Disposition, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Diabetes Typ 2 lässt sich mit verschiedenen Medikamenten behandeln. Man kann ein Medikament oder auch mehrere (unterschiedliche) einnehmen. Abhängig von den festgelegten Behandlungszielen, Vorerkrankungen und weiteren Risikofaktoren gilt es zu prüfen, welche Medikamente am besten zum Einsatz kommen. Menschen mit Diabetes Typ 2 haben häufig noch weitere Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte. Die Behandlung dieser Erkrankungen ist mit der Diabetestherapie abzustimmen.
Zur Behandlung der erhöhten Blutzuckerwerte können verschiedene blutzuckersenkende Medikamente (Antidiabetika) in mehreren Wirkstoffklassen eingesetzt werden. Alle Wirkstoffe senken den Blutzucker und den Langzeitblutzucker (HbA1c). Sie haben aber ganz unterschiedliche Wirkweisen, die mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen können.
Was die verschiedenen Medikamente zur Behandlung von Diabetes Typ 2 bewirken und wann sie zum Einsatz kommen, lesen Sie in unseren Beiträgen zu Diabetes-Medikamenten.
Wenn andere Medikamente nicht mehr ausreichen, um den Blutzucker zu senken, erfolgt eine Behandlung mit Insulin. Dabei wird das Insulin, das dem Körper fehlt, mithilfe von Spritzen zugeführt. Verschiedene Insulinarten unterscheiden sich vor allem in der Wirkzeit. Manche Insuline wirken sehr schnell, bei anderen tritt die Wirkung verzögert ein. Unterschiede bestehen auch in der Art der Insulinbehandlung. So gibt es zum Beispiel die „konventionelle Insulintherapie“, bei der zweimal täglich Insulin gespritzt wird, oder die „intensivierte Insulintherapie“, bei der häufiger gespritzt wird.
Eine Behandlung kann nur erfolgreich verlaufen, wenn Patientinnen und Patienten die gemeinsam mit dem Arzt, der Ärztin festgelegten Maßnahmen einhalten. Fachleute nennen das Therapietreue. Bei Diabetes ist sie besonders wichtig: Werden Medikamente nicht regelmäßig oder falsch eingenommen, besteht ein erhöhtes Risiko von Folgeerkrankungen und auch von Komplikationen wie Über- oder Unterzuckerung. Daher wird zum einen gemeinsam mit der Ärztin, dem Arzt regelmäßig überprüft, ob die Behandlungsziele erreicht wurden. Zum anderen ist zu beobachten, welche Probleme bei der Umsetzung der gewählten Behandlungsform auftreten und wie sie sich lösen lassen. Patientinnen und Patienten können zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen, wenn sie Probleme oder Beschwerden nicht verschweigen, sondern offen ansprechen.
Verschiedene Lebensgewohnheiten können den Verlauf des Diabetes Typ 2 beeinflussen. Diese Gewohnheiten zu ändern, ist ein wichtiger Baustein der gesamten Diabetesbehandlung. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, erhöhte Blutzuckerwerte ohne Medikamente zu senken.
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Auch wenn Zahlen den Eindruck von Genauigkeit vermitteln, sind sie mit Unsicherheiten verbunden. Denn Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen sind fast immer nur Schätzwerte. Für den einzelnen Menschen lassen sich keine sicheren Vorhersagen treffen.
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Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage. Version 1. [online]. 2021. https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/diabetes-mellitus/diabetes-2aufl-vers1.pdf [28.06.2021].
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). PatientenLeitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes. [online]. 2015. www.dm-therapie.versorgungsleitlinien.de [07.12.2020].
Dieser Text wurde ursprünglich am 15.09.2021 erstellt und wird regelmäßig überprüft. Nächste umfassende Überarbeitung: 2024.
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