Es gibt verschiedene Umstände, die das Risiko für eine Demenz erhöhen können. Manche davon lassen sich nicht ändern. So haben z. B. ältere Menschen und Frauen ein höheres Risiko, an Demenz zu erkranken. Auch bestimmte Gene tragen dazu bei.
Bei Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz gibt es Umstände, die man zum Teil selbst beeinflussen kann – etwa durch Verhaltensänderungen oder medizinische Behandlung. Dazu gehören verschiedene Lebensgewohnheiten und Erkrankungen wie z. B.
Von der Lewy-Körperchen-Demenz und frontotemporalen Demenz weiß man: Vor allem Veränderungen des Erbguts (Gene) erhöhen das Risiko, an diesen Demenz-Formen zu erkranken. Andere Einflüsse, wie etwa der Lebensstil oder Vorerkrankungen, sind noch nicht ausreichend erforscht.
Viele Menschen fragen sich, ob sie Demenz vorbeugen können, indem sie ein gesundes Leben führen. Auch in der Wissenschaft wird viel zu dieser Frage geforscht.
Große Beobachtungsstudien geben Hinweise darauf, dass man das Demenz-Risiko tatsächlich beeinflussen kann (Livingston 2020). Nur wie es genau zu senken ist – das haben Wissenschaftler noch nicht in Studien nachweisen können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt folgende Maßnahmen, um das Demenz-Risiko zu mindern:
Es wird diskutiert, ob bestimmte Medikamente dabei helfen können, Demenz vorzubeugen. Dabei handelt es sich unter anderem um Medikamente mit den Wirkstoffen Ginkgo biloba sowie Acetylsalicylsäure.
Bei Ginkgo biloba soll es sich um ein sogenanntes Antioxidans handeln. Antioxidantien sind Stoffe, die bestimmte chemische Reaktionen im Körper verhindern. Man geht davon aus, dass diese chemischen Reaktionen am Abbau der Nervenzellen bei Demenz beteiligt sind.
Medikamente mit Acetylsalicylsäure hemmen die Blutgerinnung. Dadurch sollen sie kleinen Infarkten und Schlaganfällen vorbeugen. Denn diese erhöhen das Risiko vaskulärer Demenz. Man vermutet auch, dass Acetylsalicylsäure Entzündungen im Körper hemmen kann. Eventuell soll man so auch eine Alzheimer-Demenz herauszögern können.
> Klicken Sie hier, wenn Sie mehr über Nutzen und Schaden einer vorbeugenden Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin) erfahren wollen.
Studienergebnisse zeigen, dass die vorbeugende Einnahme von Aspirin ab einem Alter von etwa 70 Jahren keinen Einfluss auf das spätere Auftreten von Demenzerkrankungen hat. Mit der Einnahme von Aspirin traten etwas häufiger große Blutungen auf als mit der Einnahme eines Scheinmedikaments.
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Auch die vorbeugende Einnahme von Ginkgo biloba in einem Alter ab 75 Jahren hat laut Studienergebnissen keinen Einfluss auf das spätere Auftreten von Demenzerkrankungen. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Unsere Informationen beruhen auf den derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie stellen keine endgültige Bewertung dar.
Auch wenn Zahlen den Eindruck von Genauigkeit vermitteln, sind sie mit Unsicherheiten verbunden. Denn Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen sind fast immer Schätzwerte. Für den einzelnen Menschen lassen sich keine sicheren Vorhersagen treffen.
Unsere Informationen können Ihre gesundheitsbezogenen Entscheidungen unterstützen. Sie ersetzen aber kein persönliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
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Alty J, Farrow M, Lawler K. Exercise and dementia prevention. Pract Neurol 2020;20(3):234–40.
DeKosky ST, Williamson JD, Fitzpatrick AL, Kronmal RA, Ives DG, Saxton JA et al. Ginkgo biloba for prevention of dementia: A randomized controlled trial [online]. JAMA 2008;300(19):2253–62. doi: 10.1001/jama.2008.683.
McNeil JJ, Woods RL, Nelson MR, Reid CM, Kirpach B, Wolfe R et al. Effect of aspirin on disability-free survival in the healthy elderly [online]. N Engl J Med 2018;379(16):1499–508. doi: 10.1056/NEJMoa1800722.
Livingston G, Huntley J, Sommerlad A, Ames D, Ballard C, Banerjee S et al. Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. Lancet 2020;396(10248):413–46.
World Health Organization. Risk reduction of cognitive decline and dementia: WHO guidelines. Geneva: World Health Organization. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO [online]. 2019. https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/312180/9789241550543-eng.pdf?ua=1 [10.03.2022].
Dieser Text wurde ursprünglich am 23.07.2019 erstellt und wird regelmäßig überprüft. Die letzte Aktualisierung aufgrund neuer Erkenntnisse erfolgte am 13.09.2022. Nächste umfassende Überarbeitung: 2025.
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