Angststörungen wie die Panikstörung und die Agoraphobie verändern das Leben der Betroffenen und ihrer Familien. Hier erhalten Patientinnen, Patienten und Angehörige Antworten auf häufige Fragen sowie Anregungen zum Umgang mit der Erkrankung, die sie im Alltag unterstützen können. Die Seite informiert auch über die Möglichkeiten, professionelle Hilfe zu finden.
Erfahrungsberichte
Claudia Schiller
Ich bin die Claudia Schiller, 1977 geboren und leide seit 20 Jahren unter Angst und Panikstörungen, aber habe einfach gelernt, damit zu leben. Die Situation damals war sehr stressig. Ich hatte gerade ein Haus gebaut, dann hatte ich ein Kind verloren, also eine Fehlgeburt und ganz, ganz viel Stress auf Arbeit. Also es ist wirklich alles zusammengekommen und ich glaube, mein Körper hat einfach "nein" gesagt.
Von einem Tag auf den anderen habe ich alles sein lassen: Ich bin nicht mehr zum Einkaufen gegangen, nicht mehr zum Spazieren gegangen, ich bin nicht arbeiten gegangen, ich bin nicht Auto gefahren - ich war wirklich ein Jahr lang im Haus. Ich habe mich selber in die Psychiatrie eingewiesen für acht Wochen plus Tagestherapie danach und das war die beste Entscheidung meines Lebens.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und stellt keine Empfehlung dar.
Das war ein ganz toller Moment, einfach zu hören vom Arzt: Sie haben jetzt diese Diagnose, eine Angst und eine Panikstörung und es gibt Hoffnung für Sie. Auf Anraten der Ärzte habe ich auch Medikamente bekommen. Selbst heute, nach 20 Jahren nehme ich weiterhin meine Antidepressiva, nämlich in geringer Dosis. Aber ich habe es versucht, drei Mal abzusetzen. Das verschlechtert meine Situation leider, deswegen werde ich sie weiter nehmen. Ein Notfallmedikament habe ich immer dabei und überall in jeder Handtasche, in jeder Jackentasche, im Portemonnaie. Das ist für mich eine kleine unsichtbare Hilfe.
Der gesamte Zeitraum, wenn ich so zurückdenke, beläuft sich wirklich über zehn Jahre. Ganz wichtig waren für mich Verhaltenstherapien, und zwar wirklich raus gehen und machen! Das waren so kleine Schritte: in einen Supermarkt zu gehen, sich einen Einkaufswagen zu nehmen, den wieder hin zu stellen und wieder raus zu gehen. So habe ich das gelernt. Ich bin nicht rein gegangen, habe eingekauft - um Gottes willen! Nein, nein. Kleine, kleine Schritte.
Aktuell ist es so, dass ich fast gar nicht mehr dran denke. Trotzdem holt es mich ab und zu ein. Also ich kann nicht sagen, ich bin beschwerdefrei. Dann habe ich aber meine Strategie, um da vorzubeugen und das ist, denke ich mal, schon die halbe Miete. Wenn man weiß: Okay, ich weiß wie ich damit umzugehen habe.
Erste Notfallsache: Ich kneife mich, ohne dass es jemand merkt, hinterm Rücken. Atmung ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Atmung zu kontrollieren, immer kurz einatmen und mindestens doppelt so lange ausatmen, wenn es geht auch dreimal so lange ausatmen, das reguliert das wieder. Oder ich lenke mich ab. Ablenken geht, wenn es noch ein ganz frühes Stadium von einer Panikattacke ist. Da kann ich telefonieren oder ich mache laut Musik an oder ich tanze, gucke Fotos an.
Meine Familie hilft mir total, mit meiner Angststörung klar zu kommen, weil sie einfach normal ist. Meine Kinder geben mir viel Ablenkung. Ich kann mit ihnen spielen, ich kann mit ihnen rumtollen, ich benutze sie auch wirklich manchmal dafür, mich gut zu fühlen. Ja wenn ich merke: Oh Gott irgendwas
stimmt heute mit mir nicht, dann gehe ich zu meiner Tochter, dann wird sie
geknuddelt oder mit meinem Sohn, dann spiele ich mal mit ihm Fußball. Das ist einfach schön. Was ich sehr erstaunlich finde, das hat mir eine Therapeutin empfohlen, man soll sich anlachen im Spiegel und auch gerne immer wieder Selbstgespräche führen, so dass das Ohr selber den Satz hört:
"Mir geht es heute super!" "Es kann mir nichts passieren, dieser
blöde Schwindel, er kann mich mal!" "Es ist alles überhaupt nicht schlimm und ich bin gesund."
Früher war die Angst und Panikstörung für mich der größte Feind. Er war für mich der Teufel in meinem Leben. Jetzt sage ich, das ist mein Schatten,
meine Schwester, mein Freund, ist positiv. Ich lebe damit. Sie gehört zu mir. Ja sie kommt ab und zu mal anklopfen, dann sage ich "Hey wie geht's dir? Aber jetzt kannst Du auch wieder verschwinden!" Und ich glaube, das ist eine sehr gesunde Einstellung, weil man akzeptiert die Krankheit. Wenn man nur dagegen ankämpft, das geht nach hinten los.
Wir bedanken uns für diesen sehr persönlichen Einblick!
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Wissen ist gesund.
Leni Schröder
Mein Name ist Leni Schröder, ich bin 1991 geboren und hatte 2011 meine erste Panikattacke. Woraufhin etwas später dann eine generalisierte Angststörung diagnostiziert wurde. Heute geht es mir sehr gut damit, weil
ich gelernt habe damit umzugehen. Die Angst vor der Angst ist für mich
ehrlich gesagt die schlimmste Angst gewesen. Ich wollte irgendwann nur noch in der Wohnung bleiben und man schränkt sich halt ein. Der Raum der Angst wird immer größer und der eigene wird einfach immer kleiner.
Ich habe dann eine einjährige Verhaltenstherapie gemacht, wo ich unglaublich viel über mich selbst gelernt habe. Und mir wurde plakativ erklärt und dargestellt, was in meinem Kopf vor sich geht, wenn ich eine Panikattacke habe. Was ich ganz am Anfang meiner Therapie gelernt habe ist, dass Angst ein ständiger Fehlalarm in meinem Kopf ist. Und dass es nichts bringt, vor der Angst zu flüchten oder irgendetwas zu vermeiden. Das war für mich anfangs immer sehr schwierig, weil ich das Gefühl hatte, ich muss diese Situation aushalten.
Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es völlig okay ist, eine Situation zu unterbrechen. Einfach mal kurz raus gehen an die frische Luft oder mal kurz anzuhalten mit dem Auto. Und dann einfach weiterzumachen, wieder einsteigen ins Auto oder wieder zurück in die Wohnung gehen, wieder zurück in den Zug steigen.
Und das hat mir sehr viel gebracht, weil ich einfach gemerkt habe, ich bin nicht gefangen. Ich kann jederzeit rausgehen und ich kann die Situation jederzeit unterbrechen.
In meinem Leben hat sich seitdem sehr viel geändert. Ich bin tatsächlich damals umgezogen. Von der Großstadt zurück in die Kleinstadt. Ich habe den Job gewechselt und ich habe angefangen einfach bewusster zu leben. Mein Partner gibt mir unheimlich viel Sicherheit, indem er einfach an meiner Seite ist. Ich persönlich muss meinem Kind Sicherheit geben und das schaffe ich eben nur, wenn es mir gut geht, wenn ich halt keine Angst habe. Und Sicherheit haben heißt für mich, keine Angst zu haben.
Heute kann ich mit der Erkrankung sehr gut leben. Es gibt definitiv Situationen, wo die Angst so langsam hoch kribbelt - ich aber dann genau weiß, was zu tun ist, damit sie weggeht. Dann versuche ich meistens als Allererstes meine Aufmerksamkeit von innen, von meinem Körper wirklich nach außen zu lenken. Das habe ich immer am besten gekonnt, indem ich Kopfrechnen gemacht habe. Ich habe geguckt, wie viele rote Sachen sind jetzt hier im Raum? Oder ich habe Sudoku gemacht, also ich habe versucht, mein Bewusstsein bewusst abzulenken. Diese Methoden sind gerade dann von
Vorteil, wenn man sich der Öffentlichkeit befindet, weil es dann eben niemand mitbekommt. Gerade beim Autofahren zum Beispiel ist es schwierig, weil man nun mal konzentriert sein muss. Und da habe ich oftmals das "innerliche Stoppschild" rausgeholt oder den "Buzzer gedrückt". Das war dann so eine Metapher für mich, mit der ich die Angst auch stoppen konnte. Oder ich hab sogar mit ihr gesprochen und habe gesagt: "Ich brauche dich jetzt gerade nicht, möchte jetzt gerade in Ruhe Auto fahren - ohne dich!" "Tschüss!"
Wenn ich zu Hause meine Panikattacken bekommen habe, dann habe ich viel durch Bewegung versucht die Panik wegzustoßen. Entweder ich habe mich wirklich aufrecht hingesetzt und habe verschiedenste Arten von Techniken probiert oder aber ich habe getanzt - ganz wild und ganz hemmungslos. Oder im Gegenteil: mich einfach ganz langsam bewegt, versucht mich in Zeitlupe zu bewegen. Und das hat mir auch immer sehr gut geholfen.
Ich muss natürlich, wenn ich Zug fahre, ständig an die Zeit zurück denken, wo ich am liebsten aus dem fahrenden Zug einfach ausgestiegen wäre. Und heute denke ich mir: Wie krass, davor hattest du Angst? Manchmal warte ich förmlich auf die Symptome, aber sie kommen halt nicht. Weil mein Bewusstsein - oder mein Unterbewusstsein - weiß mittlerweile, dass es nicht mehr funktioniert.
Panikattacken oder auch Angst machen mit einem Menschen einfach sehr viel. Sie machen mit einem Selbstbewusstsein sehr viel. Man hat wenig Selbstwertgefühl, wenig Selbstvertrauen. Für mich war es wirklich der Punkt, wo es wieder bergauf ging, als mir klar wurde, dass ich nicht die Angst bin. Die Angst ist zwar bei mir, aber ich kann sie wegschicken! Und ich, Leni, ich bin nicht die Angst!
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Dietmar Peters
Mein Name ist Dietmar Peters, ich bin 1960 geboren, ich leide seit nunmehr 20 Jahren an einer rezidivierenden generalisierten Angststörung, die einhergeht mit depressiven Perioden. Es gab Phasen, wo es wirklich jeden Tag so war. Da konnte ich nicht vor die Tür. Das hat dazu geführt, dass ich mitunter völlig entscheidungsunfähig war, handlungsunfähig war. Aufgrund eben meiner Situation war ich kurz davor, mir das Leben zu nehmen.
In dem Moment, wo meine Tochter geboren wurde und meinen kleinen Finger nahm und ihn festhielt, stand für mich der Entschluss fest: Ich mache weiter.
Ich war fast 35 Jahre bei der Polizei, vornehmlich Kriminalpolizei, bis ich da halt dann aufgrund meiner Diagnose, also Erkrankung vorzeitig in den Ruhestand getreten bin.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und stellt keine Empfehlung dar.
Also ich bin nun mehr seit fast 20 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung, zeitweise auch mit Medikamentenunterstützung. Genau genommen 2011 wurde dann die wirklich endgültige Diagnose gestellt für meine Symptomatik und dann ging's bergauf.
Ich habe mich reduziert auf das
Wesentliche, auf das wirklich wesentlich Notwendige. Ich habe mein Haus verkauft, ich habe mich auf eine kleine Wohnung reduziert.
Meine ganz eigene Strategie der Vorsorge bedeutet für mich, dass ich nichts - soweit möglich - dem Zufall überlasse. Ich sorge dafür, dass mein Tank, mein Benzintank immer mindestens halb voll ist. Ich buche zum Beispiel einen Parkplatz, dafür gibt es eine App. Also ich brauche dieses Gefühl, den Überblick zu haben und das gibt mir die Sicherheit.
Ich gehe abends relativ früh schlafen, eigentlich immer zur fast identischen Uhrzeit. Ich stehe morgens sehr früh auf. Ich habe bestimmte Zeiten, wo ich zum Sport gehe. Täglich mache ich mein Fitnessprogramm, ich besuche regelmäßig Selbstverteidigungskurse. Ich bin fit, ich bin gesund, ich ernähre mich vernünftig, ich kann mich mit allen Situationen auseinandersetzen. Das erzeugt bei mir ein immenses Gefühl von Sicherheit.
Derzeit wirkt sich meine Erkrankung in der Form aus, dass ich tagsüber die Kontrolle habe, alles läuft perfekt, ich gehe alles an, ich gehe niemanden und nichts aus dem Weg. Nachts allerdings habe ich sehr, sehr große und starke Albträume, wo ich tatsächlich auch dieses Angstgefühl wieder habe mit einer Stärke, dass ich sogar wach werde. Ich bleibe dann aber nicht im Bett liegen und warte ab, bis es weg ist, sondern ich stehe auf, mache mir irgendwas zu essen oder ich habe auch sogar schon mal gebügelt, weil
mich das runtergebracht hat.
Wenn ich merke, da kommt wieder was, realisiere ich einfach mal meine Realität, in der ich zurzeit lebe. Also ich stelle fest, mir geht's eigentlich ganz gut, ich bin gesund, es ist alles in Ordnung. Und diese Kombination von Atemtechnik und eben das Realisieren des wahren
Lebens, damit bekomme ich das in Griff.
Meine 20-jährige Erfahrung mit meiner Erkrankung hat mich zu der Überzeugung gebracht, dass man trotzdem sehr gut leben kann, sehr zufrieden sein kann, sehr glücklich sein kann. Man sollte allerdings oder ich für meinen Teil halte mich einfach an Spielregeln, die ich mir selbst auferlegt habe. Mein roter Faden, meine Disziplin, auch meine Vorsorge und mich auf das zu reduzieren, was ich wirklich brauche und alles, was mich belastet, was in mir ein Gefühl von Unwohlsein, von Überforderung erzeugt, das weise ich von mir, lehne es ab und schütze mich auch davor.
Wir bedanken uns für diesen sehr persönlichen Einblick.
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Michael Randolf
Ich heiße Michael Randolf. Und bei mir wurde 2010 eine kombinierte beziehungsweise gemischte Angst- und depressive Störung diagnostiziert. Da war ich 37 Jahre alt. Die Beschwerden, wo das Ganze mit der Erkrankung angefangen hat, das waren wirklich Angstzustände, richtige Panikattacken, wo man das Gefühl hatte man verliert die Kontrolle. Und das hat mich dann auch in dem Sinne betrübt, weil ja mein normales Leben, wie ich es kannte, nicht mehr gegeben war. So dass ich angefangen habe, mein Leben irgendwelchen Ängsten oder Paniksituationen einfach anzupassen.
Angefangen hat es auf der Arbeit, wo ich ja diese Ängste hatte, was dazu geführt hat, dass auch meine Arbeitgeber damit nicht zurechtgekommen sind, was plötzlich mit mir los war. Man wurde nicht mehr für belastbar gehalten. Man hat gewisse Projekte und Aufgaben einfach nicht mehr bekommen. Und im Nachhinein haben sie mir dann unter Papieren, die ich immer zu unterschreiben hatte, einfach einen Aufhebungsvertrag untergeschoben! Mein soziales Umfeld, mein „gebraucht werden“ war plötzlich weg. Ich war halt wirklich bei null. Keine Arbeit. Wenig zu tun.
Ich bin damals in eine Tagesklinik gekommen. Dort wurde ich teilstationär aufgenommen. Das Ganze ging das erste Mal 4 Monate. Dort wurde ich auch auf ein Medikament, ein Antidepressivum eingestellt, dass ich seitdem auch nehme, auch heute noch.
Über die Tagesklinik, über die Gruppenarbeit, habe ich über mich und meine Probleme viel kennengelernt. Und dort gab es endlich auch mal "Werkzeuge".
In meinem konkreten Fall war es so, dass wir in der Gruppe Flacons bekommen haben, kleine Parfüm-Pröbchen. Wenn man jetzt Angst oder Panik bekommt, dass man einfach an diesem Flacon riecht und das Gehirn als Impuls erst mal wissen will, was ist das für ein Geruch? Ist er angenehm? Ist er unangenehm? Womit verbinde ich den Geruch? Das heißt, man kommt diesen Strudel gar nicht rein, weil man abgelenkt ist durch den Geruchssinn.
Das hat mir geholfen, mein Selbstbewusstsein wieder zu finden. Weil ich wusste: Ich habe ein Problem, aber eine Lösung dabei! Und plötzlich, wie von Zauberhand kamen diese Episoden nicht mehr oder nur noch sehr abgeschwächt.
Ich habe Freunde besucht. Ich habe Konzerte besucht, bin wieder zum Schwimmen gefahren. Das heißt, ich habe Stück für Stück mein normales Leben wieder zurückgekriegt.
Und zum Thema Arbeit: Ich habe mich auch langsam wieder zurück gehangelt.
Ich muss nicht mehr der Abteilungsleiter sein oder der Vorgesetzte. Ich habe mit einem 450€ Job angefangen. Einfach wieder eine Aufgabe zu haben, zwei Tage die Woche einfach sich wieder langsam zu belasten, mit dem Verständnis, wenn man den 450€ Job verliert, dann tut das jetzt nicht so weh. Aus dem 450€ Job wurde plötzlich eine Festanstellung, weil die Leute einen mochten, weil sie an einen geglaubt haben. Aus der Festanstellung wurde plötzlich wieder ein Filialleiter Posten. Man merkt, man kann es wieder! Aber im Hinterkopf immer mit dem Verständnis, die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Einfach das Ganze ein bisschen bewusster zu machen.
Es gab es eine Phase, da war ich wie so ein "Flodder". Ich bin hier nur in Jogginghosen rumgerannt, weil ich eh zu Hause war. Und ich habe dann angefangen, auch durch die durch Klinik wieder mal vor den Spiegel zu gehen, die Haare zu ziehen, sich mal wieder einen schönen Pullover oder ein schönes Hemd anzuziehen.
Mein Leben ist wirklich heute besser als es vorher mal war. Gesünder, bewusster und intensiver. Das heißt, ich höre einfach häufiger in mich rein - was ich möchte. Und das versuche ich auch immer mehr zu erfüllen. Und wenn ich mal Ruhe brauche, ein gutes Essen oder eine Auszeit - dann gönne ich mir die heute einfach. Was ich früher nicht gemacht habe.
Wenn ich anderen Betroffenen einen Rat geben kann: Nehmt Hilfe an! Das ist das, wo ich es auch geschafft habe, die Brücke von meinem alten Leben ins neue Leben hinzubekommen. Das war einfach die Klinik!
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Frank Schulz
Ich bin Frank Schulz. Ich lebe mit meiner Ehefrau und mit meinen beiden Kindern zusammen. Bei meiner Frau wurde 2016 eine generalisierte Angststörung mit Panikattacken diagnostiziert. Und seitdem meistern wir das Leben zusammen.
Vor der Diagnose, da waren wir uns sehr oft uneins. Wir haben uns sehr oft gestritten. Auch weil ich nie verstanden habe, wo das Problem ist. Es war für mich wie ein Fremdkörper in einer Beziehung, wogegen ich aber nichts machen konnte. Die professionelle Hilfe hat sie dann bei einem Psychologen bekommen, wo sie jetzt eine zweijährige Therapie hinter sich gebracht hat.
Im ersten Moment war die Diagnose für mich beängstigend. Auf den zweiten Blick war es eine Erleichterung. Weil, jetzt hat man etwas, wogegen man arbeiten kann und was man bekämpfen kann. Verändert hat sich für uns vieles nach der Diagnose und besonders nach der Therapie. Wir sind einfach harmonischer. Wir meistern das jetzt zusammen.
Ich habe heute viel mehr Verständnis für meine Frau und gehe vielmehr auf sie zu. Wenn ich z.B. merke, dass es ihr nicht so gut geht, wenn sie leichte Panikattacken hat, dann bin ich immer für sie da - immer erreichbar. Auch auf der Arbeit. Sie kann mich jederzeit anrufen, schreiben. Ich muss mir einfach nur eine Minute nehmen, Zeit lassen, einfach zuhören... Und dann ist das schon eine große Hilfe für sie.
Wenn wir z.B. abends ein Kinoabend geplant haben und 15 Minuten vor Abfahrt ihr doch nicht so danach ist, dann bleiben wir halt zu Hause. Dann sehe ich zu, dass ich ihr einen Kinoabend zu Hause organisiere.
Ich probiere heute viel mehr für sie Stress zu vermeiden. Sie braucht immer einen Plan. Montag braucht sie was vom Drogeriemarkt, am Dienstag etwas vom Supermarkt und so weiter… Am Freitag sieht die Situation ganz anders aus. Wenn sie dann etwas nicht geschafft hat, wie z.B. Großeinkäufe, dann erledige ich das.
Heutzutage machen wir viel mehr Ausflüge. Tagesausflüge, Wochenendausflüge,
Städtereisen… Für sie ist das wie eine Therapie. Man merkt schon, dass sie mehr Sachen stellt als vorher! Es ist jetzt nicht so, dass ich sie in Watte packe. Ich lass sie schon machen, auch wenn es ihr manchmal nicht gefällt. Da muss sie durch! Und wenn es nicht klappt, kann man immer noch darüber diskutieren. Das machen wir auch. Aber wenn es klappt, freut sie sich umso mehr!
Es ist ja nicht nur ein Prozess für den Betroffenen, sondern für sich selbst auch! Am Anfang habe ich das als Belastung gesehen. Heute sehe ich das als eine Aufgabe. Man muss cool bleiben.
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Dr. Jens Plag
Vermeidung ist ein wichtiger und zentraler Baustein in der Aufrechterhaltung von Angsterkrankungen. Durch Vermeidung wird verhindert, dass der Patient eine korrigierende Erfahrung macht und realisiert, dass die Befürchtungen, die mit der Angstreaktion verbunden sind, nicht eintreten. Entsprechend sehen wir häufig bei Angehörigen ein Verhalten, das zwar gut gemeint ist – letztendlich aber zur Aufrechterhaltung und zum weiteren Fortbestehen der Angsterkrankung beiträgt.
Viele sagen: "Mein Mann, meine Frau, mein Kind kann ja so Einiges wegen der Angst nicht mehr tun!", "Und deshalb nehme ich ihm das ab." Das ist aber unserer Erfahrung nach und auch auf Basis der Studienergebnisse auf diesem Feld genau der falsche Weg!
Angehörige sollten sich dahingehend verhalten, dass sie den Patienten ermuntern, die Angst auslösenden Situationen - auch wenn es schwierig ist – aufzusuchen und sie idealerweise nach den Techniken, die in der Psychotherapie erlernt worden sind, durchzustehen.
Durch das Abnehmen von Aufgaben, die angstauslösend sind, lernt der Patient lediglich, dass tatsächlich die Angst nur dann unter Kontrolle gehalten werden kann, wenn er entsprechende Situationen vermeidet. Aber genau das darf nicht der Lerneffekt sein! Sondern es muss gelernt werden, dass - auch wenn ich Angst verspüre - diese genau dann abfällt, wenn ich mich der Situation stelle.
Wie ist es mit Körperkontakt während einer Angstreaktion? Soll ich dem Betroffenen die Hand halten? Soll ich die Hand beruhigend auf seine Schulter legen oder ähnliches? Hier ist Vorsicht geboten. Denn auch
dies kann eine Beruhigungsstrategie sein, die dem Patienten signalisiert: Nur wenn jemand nahe bei mir ist, körperlich nah bei mir ist, kann ich die Angst kontrollieren und die Situation durchstehen.
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Bei Angststörungen wie einer Agoraphobie oder Panikstörung gibt es heute eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die dabei helfen können, die Beschwerden zu minimieren und den Alltag wieder besser zu bewältigen. Einige Therapien enthalten konkrete Anleitungen zum Selbstmanagement, um Angstsituationen zu reduzieren oder besser mit ihnen umzugehen.
Therapeutische Hilfe für den Alltag
Angsterkrankungen sind eine ernstzunehmende psychische Erkrankungsgruppe. Sie sind, das muss man klar sagen, nicht dem eigenen Willen unterworfen. Das heißt: der eigene Wille spielt in der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angsterkrankungen keine Rolle. Wir haben es hier mit einer ganz klaren
biologische Grundlage zu tun, die sich eben durch Medikamente und auch Psychotherapie verändern lässt.
Viele Patienten befürchten, sie würden verrückt, bekämen einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, wenn die Angst nur immer weiter ansteigt. Wenn sie aber merken, dass die Angst plötzlich abfällt, wird diese Grundbefürchtung - die Angst steigt ins Unendliche an und wird gefährlich - korrigiert! Es muss gelernt werden, dass -auch wenn ich Angst verspüre- letztendlich diese genau dann abfällt, wenn ich mich der Situation stelle.
Wir wissen, dass das sehr anstrengend für den Patienten ist. Man muss sich vorstellen, man konfrontiert sich mit der Angst, die man ja eigentlich vermeiden möchte. Aber wir sagen immer: Vermeiden Sie die Vermeidung! Was kurzfristig hilft ist nicht langfristig wirksam!
Deshalb ist der Motivationsaufbau, die motivationale Arbeit des Therapeuten mit dem Patienten, ein ganz entscheidender Wirkfaktor.
In der Expositions- oder Konfrontationstherapie geht es darum, dass der Patient idealerweise mit dem Therapeuten in die angstauslösenden Situationen geht, z. B. in die U-Bahn oder sich mit der Spinne konfrontiert oder mit Höhe oder sonstigem. Das Prinzip ist relativ vergleichbar, man hält die dann entstehende Angstreaktion aus. Und zwar so lange, bis sie von allein abfällt!
Ich sage immer, das passiert bei 110% der Patienten. Man muss nur lange genug warten. Patient*Innen sollten dann medizinische oder psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn die Erkrankung zu einem deutlichen Leiden führt oder wenn Dinge im Alltag nicht mehr gemacht werden können, die eigentlich notwendig sind.
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Ergänzend zu einer professionellen Therapie kann man einige Dinge selbst ausprobieren, die möglicherweise dabei helfen, die Angststörung besser in den Griff zu bekommen und sich fitter und gewappneter im Alltag zu fühlen. Von Person zu Person und je nach individuellem Krankheitsbild sind dies ganz unterschiedliche Dinge:
Verhalten bei Panikattacken
Wichtig dabei ist, dass man den Stress, der letztendlich als Panikauslöser fungiert, nicht weiter erhöht. Das kann z.B. dadurch erreicht werden, in dem man versucht, seine Atmung bewusst zu kontrollieren. Das schnelle Atmen Hyperventilation), die ein Bestandteil der Panikattacke ist, kann dadurch unterbrochen werden. Aber auch Entspannungsverfahren, wie z.B. die progressive Muskelrelaxation, die man in einer Psychotherapie erlernt hat, können deutlich zur Beruhigung beitragen.
Ganz wichtig ist die Einstellung! Man muss sich vergegenwärtigen - die Angst bringt mich nicht um! Die Angst löst keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall aus! Und vor allen Dingen: Die Angst ist selbst limitierend. Das heißt, wenn ich es aushalte, auch wenn es unangenehm ist, dann hört es irgendwann auf.
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Zu den therapiebegleitenden Maßnahmen kann zum Beispiel körperliche Aktivität gehören. Ausdauersportarten, wie zum Beispiel Laufen und Radfahren, können zur Entspannung beitragen und die Psyche stabilisieren. Zudem ist Ausdauersport auch gut für das Herz-Kreislauf-System und hilft dabei, anderen Krankheiten, wie zum Beispiel Adipositas, vorzubeugen.
Auch Entspannungsverfahren bieten sich mitunter als therapieunterstützende Verfahren an. Dazu gehören zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training. Meditation ist eine weitere Möglichkeit zu entspannen. In der Regel gibt es wohnortnahe Anbieter, bei denen man diese Techniken erlernen kann, zum Beispiel die Volkshochschule. Auch bei der Krankenkasse kann man nachfragen, ob sie einen Anbieter in der Nähe vermitteln kann. Außerdem gibt es Bücher, CDs, Online-Videos oder Smartphone-Apps, die Anleitung in diesen Techniken bieten.
Menschen mit einer Agoraphobie oder einer Panikstörung meiden in der Regel Orte und Situationen, an denen sie eine Angsterfahrung gemacht haben. Dieses sogenannte Vermeidungsverhalten kann sich immer weiter verstärken und im Extremfall bis zum völligen Rückzug und zur Isolation führen. Daher kann es bei ausgeprägtem Vermeidungsverhalten auch Bestandteil der Psychotherapie sein, zu erlernen, dem Bedürfnis nach Vermeidung möglicher angstauslösender Situationen möglichst nicht nachzugeben. Betroffene können aber auch selbst versuchen, dem entgegenzuwirken, bevor sich solche Verhaltensmuster verfestigen. Allerdings ist dies natürlich leichter gesagt als getan. Doch je mehr man vermeidet, desto größer wird die Angst und umso mehr kann der Alltag beeinträchtigt sein.
Tritt eine Panikattacke auf, kann man sich immer wieder klarmachen, dass Symptome wie Herzrasen, Schwitzen oder Schwindel eine Folge der Angsterkrankung sind und keine körperlichen Auswirkungen wie etwa eine Ohnmacht oder einen Herzinfarkt zur Folge haben. Sie sind auch keine Anzeichen für eine solche Gefahr. Solche Fehlinterpretationen verschlimmern die Panikattacke nur.
Angehörige und andere Bezugspersonen sind unmittelbar mitbetroffen, wenn eine ihnen nahestehende Person eine Angststörung hat. Das Verhalten von Betroffenen kann ihnen merkwürdig oder unangebracht vorkommen. Auch gemeinsame Unternehmungen wie Reisen oder Kinobesuche sind aufgrund der Angststörung vielleicht nicht mehr möglich. Konflikte bleiben meist nicht aus.
Angehörige können folgende Dinge tun, um Betroffene und sich selbst zu unterstützen:
Man kann sich als Angehöriger immer vor Augen führen, dass sich Menschen mit einer Angststörung nicht so verhalten, weil sie sich wichtigmachen wollen oder weil sie feige, seltsam oder bequem sind. Ihr Verhalten ist vielmehr Teil ihrer Erkrankung. Auch sie selbst sind dadurch beeinträchtigt.
Um Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden, kann es hilfreich sein, dass Angehörige ebenfalls über die Erkrankung, die Ursachen und Folgen sowie die Ziele der Behandlung aufgeklärt werden. Zum einen verstehen sie dann die Verhaltensweisen der Betroffenen besser und können angemessen darauf reagieren. Zum anderen können sie ihnen effektiver beim Erreichen ihrer Therapieziele helfen.
Liegt zum Beispiel der Fall vor, dass Betroffene angstauslösende Situationen vermeiden, obwohl der Therapeut, die Therapeutin dazu rät, sich ihnen auszusetzen, können Angehörige die Betroffenen dazu motivieren, das Vermeidungsverhalten abzubauen. Auch wenn es gut gemeint ist, ist Verständnis zu zeigen hier in der Regel der falsche Weg. Vermeidungsverhalten kann zu noch mehr Angst und noch mehr Vermeidung führen.
Es kommt vor, dass Menschen mit einer Angsterkrankung nicht zu einem Arzt oder Therapeuten gehen, weil sie glauben, dass man sie dann für verrückt erklärt oder für einen Versager, eine Versagerin hält. Angehörige können Betroffenen signalisieren, dass sie solche Vorurteile nicht teilen.
Sie können sie außerdem dazu motivieren, regelmäßig die verordneten Medikamente zu nehmen und Therapiesitzungen zu besuchen.
Das Zusammenleben mit betroffenen Personen kann auch für Angehörige sehr belastend und anstrengend sein. In solch einem Fall kann die Teilnahme an einer Angehörigenselbsthilfegruppe helfen. Dort kann man sich mit anderen Betroffenen austauschen und Unterstützung und Rat finden.
Panikattacken entstehen unter anderem, weil Betroffene körperliche und psychische Symptome fehlinterpretieren.
Panikattacken erkennen
Als Außenstehender eine Panikattacke sicher zu identifizieren, kann schwierig sein. Tatsächlich kann die Symptomatik anderen Erkrankungen, wie z.B. einem Herzinfarkt doch sehr ähneln.
Betroffene wissen aber in der Regel, dass es sich eben um eine Panikattacke handelt. Somit wäre es zielführend, den Betroffenen anzusprechen und nach der bestmöglichen Reaktion zu fragen.
Viele Patienten, die eine Panikattacke schon kennen, werden ihnen dann Entwarnung geben. Angehörige von Patienten, die um die Angsterkrankung wissen und auch die genaue Symptomatik kennen, sollten zunächst nicht aktiv interagieren! Das wird meistens auch für den Patienten so gewünscht.
Wichtiges ist, sich zu vergegenwärtigen: Die Angst ist selbst limitierend. Sie ist unangenehm und belastend für den Betroffenen, aber letztendlich lässt sie irgendwann von allein nach. Das heißt: aktive Maßnahmen zur
Unterbrechung der Angst gibt es eigentlich nicht. Und es wird auch nicht empfohlen, mit dem Patienten entsprechend zu interagieren.
Weitere Informationen finden sie auf dem Gesundheitsportal unter www.stiftung-gesundheitswissen.de
Wissen ist gesund.
Aus Furcht vor neuen Angstreaktionen und Panikattacken können Menschen mit einer Angststörung wie der Agoraphobie oder Panikstörung dazu neigen, sich zu isolieren. Selbsthilfegruppen ermöglichen es, Probleme zu teilen und Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dadurch lassen sich vielleicht neue Strategien finden, um mit der Krankheit besser umzugehen.
Gleichzeitig kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe Sie dabei unterstützen, aktiv zu sein, wieder „unter Menschen“ zu gehen und etwas mit anderen Betroffenen zu unternehmen.
Auch Angehörigen von Menschen mit Angststörungen kann es helfen, Erfahrungen zu teilen und über die eigenen Sorgen zu sprechen.
In einer Selbsthilfegruppe besteht Schweigepflicht. Die Teilnahme ist kostenfrei und freiwillig. Jeder bestimmt selbst, was er den anderen erzählen möchte und wie er mit Ratschlägen umgeht.
Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) ist die zentrale bundesweite Anlaufstelle für Selbsthilfe in Deutschland. Hier können Sie auch nach Selbsthilfegruppen zum Thema Agoraphobie und Panikstörung oder zu Angststörungen allgemein suchen. Das Portal bietet eine Suchmaske an, um die nächsterreichbare Selbsthilfegruppe in Wohnortnähe zu finden.
Bei NAKOS erhalten Sie auch Informationen und Unterstützung, wenn sie selbst eine Selbsthilfegruppe gründen möchten.
Die Deutsche Angst-Hilfe e. V. befindet sich in München und bietet trotz des überregionalen Namens ausschließlich Selbsthilfegruppen zum Thema Angst in München an.
Wenn Sie glauben, von einer Agoraphobie oder Panikstörung betroffen zu sein, können Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin wenden. Er oder sie wird Sie bei Bedarf an entsprechende Fachärzte oder Therapeuten weitervermitteln.
Auch über die Onlineplattform „Weisse Liste“ können Sie eine Ärztin, einen Arzt oder einen anderen Spezialisten in Ihrer Nähe finden.
Es gibt beispielsweise Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder auch Fachärztinnen und Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, die sich auf Angsterkrankungen spezialisiert haben. Wenn man eine Psychotherapie benötigt, kommen Ärzte oder Psychologen mit den Fachbezeichnungen ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut, ärztliche oder psychologische Psychotherapeutin in Betracht.
Der Psychotherapie-Informationsdienst (PID) ist ein Angebot der Deutschen Psychologen Akademie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e. V. Auch hier finden Sie Informationen und können in einer Suchmaske nach Therapeutinnen und Therapeuten in ihrer Nähe suchen. Weitere Informationen zur Psychotherapie hält auch die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) bereit.
Viele Krankenhäuser haben zudem psychiatrische, psychosomatische oder psychologische Ambulanzen, an die Sie sich wenden können. Ambulanzen sind Anlaufstellen in Kliniken zur nichtstationären Behandlung. Psychiatrische, psychosomatische oder psychologische Ambulanzen sind auf psychische Erkrankungen wie Angststörungen spezialisiert. Einige Krankenhäuser wie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Charité in Berlin betreiben spezielle Angstambulanzen zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Angststörungen.
Angststörungen sind psychische Erkrankungen. Hier erhalten Sie weitere Informationen dazu, wo Sie sich bei einer psychischen Erkrankung behandeln und beraten lassen und im Notfall hinwenden können:
Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.
Bandelow B, Wiltink J, Alpers GW, Benecke C, Deckert J, Eckhardt-Henn A et al. Deutsche S3-Leitlinie Behandlung von Angststörungen. AWMF-Register-Nr. 051/028. [online] 2014. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/051-028l_S3_Angstst%C3%B6rungen_2014-05-abgelaufen.pdf [18.09.2019].
Bandelow B, Wiltink J, Alpers GW, Benecke C, Deckert J, Eckhardt-Henn A et al. S3 Patienten-Leitlinie Behandlung von Angststörungen. AWMF-Register-Nr.051/028. [online] 2014. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/051-028p_S3_Angstst%C3%B6rungen_2017-10-abgelaufen.pdf [18.09.2019].
Craske MG, Stein MB. Anxiety. Lancet (London, England) 2016;388(10063):3048–59.
Locke AB, Kirst N, Shultz CG. Diagnosis and management of generalized anxiety disorder and panic disorder in adults. Am Fam Physician 2015;91(9):617–24.
Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.
Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.
Erstellt vom Team Stiftung Gesundheitswissen.
Die Stiftung Gesundheitswissen hat das Ziel, verlässliches Gesundheitswissen in der Bevölkerung zu stärken. Die an der Erstellung unserer Angebote beteiligten Personen haben keine Interessenkonflikte, die eine unabhängige und neutrale Informationsvermittlung beeinflussen.
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Erstellt am: 09.10.2019